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Wieder ohne MaulkorbNach Tod von Chopsy – erneut Ärger um gefährlichen Hund in Alfter

Lesezeit 4 Minuten
"Chopsy" wurde nur zehn Jahre alt, weil er von einem aggressiven Hund totgebissen wurde. Foto: privat/ Repro: Frank Engel-Strebel

„Chopsy“ wurde nur zehn Jahre alt, weil er von einem aggressiven Hund totgebissen wurde.

Die Sorgen bei den Anwohnern am Rande des Gewerbegebiets Witterschlick-Nord sind groß: Ein großer Jagdhund hatte den kleinen Terrier-Mischling Chopsy angefallen und totgebissen.

Ende Dezember kam es am Rande des Gewerbegebiets Witterschlick-Nordzu einer tödlichen Hundeattacke. Ein großer Jagdhund hatte den kleinen Terrier-Mischling Chopsy angefallen und totgebissen.

Die Halter müssen seitdem auf Anweisung des Ordnungsamtes dafür sorgen, dass das Tier nicht ohne Leine und Maulkorb und auch nicht ohne Aufsicht außerhalb des eigenen Grundstücks angetroffen werden kann. Doch daran halten sich die Besitzer des Tieres augenscheinlich nicht. Der Hund wurde mehrfach ohne Maulkorb und Leine gesichtet. Das sagte die Halterin von „Chopsy“ (Name ist der Redaktion bekannt) gegenüber der Bonner Rundschau.

Erneuter Zwischenfall mit einer Katze

Neulich sei es zu einem weiteren Vorfall gekommen: Der Hund habe auf einem Nachbargrundstück eine Katze angefallen und gejagt, die sich aber retten konnte. Daher hatte die Halterin von Chopsy in den sozialen Medien eine „erneute Warnung vor dem aggressiven Hund“ ausgesprochen. Sie und vier weitere Nachbarn hatten zudem erneut eine Anzeige beim Ordnungsamt der Gemeinde Alfter gegen die Hundehalter erstattet. Maryla Günther, Pressesprecherin der Gemeinde Alfter, bestätigte auf Anfrage, dass mehrere Anzeigen eingegangen sind: „Das Ordnungsamt hat aus diesem Grund ein Verfahren eingeleitet und die Örtlichkeit in Augenschein genommen“.

Während dieses Verfahrens würden Maßnahmen geprüft, um weitere Vorfälle zu verhindern. Zudem werde geprüft, ob ein Fehlverhalten des Hundehalters vorliege, das ein eventuelles Bußgeld nach sich ziehen könne. Einige Nachbarn haben nun große Sorgen, dass es zu weiteren Vorfällen kommen könnte. Daher hatte Chopsys Frauchen einen eindringlichen Appell formuliert: „Alle, die kleine Kinder und kleine Hunde haben, sollten die Gegend um die Straßen Am Birkenhof, Raiffeisenstraße, Nettekovener Straße und Auf dem Schurweßel aktuell meiden.“

8. April 2024. Alfter-Witterschlick. Sorge vor einem aggressiven Hund haben die Anwohner rund um die Straße Am Birkenhof. Kinder sollen nach Beobachtungen von Anwohnern den Spielplatz Am Birkenhof meiden.  Foto: Frank Engel-Strebel

Angst vor einem aggressiven Hund haben die Anwohner rund um die Straße Am Birkenhof. Kinder meiden nach Beobachtungen von Anwohnern den Spielplatz dort

Zu der brutalen Attacke im Dezember war es gekommen, als der Ehemann der Halterin mit Chopsy auf der Ramelshovener Straße unterwegs war. Aufgefallen war ihm, dass in einem Seitenweg ein anderer Hundebesitzer sein Tier ohne Leine aus dem Wagen ließ. Der Halter blieb in dem Auto sitzen. Der fremde Hund habe sich daraufhin von hinten an Chopsy herangeschlichen und sie unvermittelt angegriffen. Die kleine Hündin riss sich vor Schreck los. Der Besitzer des großen Hundes, der in seinem Wagen saß, habe die Attacke mitbekommen, sei seinem Tier nachgefahren, habe es aber nicht in den Griff bekommen.

Der aggressive Hund habe Chopsy schließlich auf dem Kinderspielplatz „Am Birkenhof“ in Witterschlick zu fassen bekommen und sie totgebissen. Chopsy wurde nur zehn Jahre alt. Die schockierte Familie hatte sofort Anzeige sowohl bei der Polizei als auch bei der Ordnungsbehörde erstattet. „Wir sind immer noch mega traurig“, schildert die Halterin. Die Familie hat sich mittlerweile eine neue kleine Hündin angeschafft, die noch wild und ungestüm und selbstverständlich nur an kurzer Leite unterwegs sei.

Gassi-Gehen nur noch zu zweit

Damit es nicht wieder zu einer gefährlichen Situation kommt, gehen die Hundebesitzer grundsätzlich nur zu zweit mit ihrem Vierbeiner Gassi, falls ihnen erneut das aggressive Tier begegnen sollte: „Wir gehen mit Angst. Das kann doch nicht sein.“ Zudem hat die Halterin immer einen Elektroschocker dabei, um sich notfalls verteidigen zu können.

Wie besorgt die Anwohner sind, zeige sich auch daran, dass der Spielplatz, auf dem Chopsy grausam zu Tode kam, seit Wochen verwaist sei. Niemand traue sich mehr, dort seine Kinder spielen zu lassen, schilderte die betroffene Anwohnerin. Sowohl sie als auch die Nachbarn hätten den Kontakt zu den Haltern des Jagdhundes gesucht und dadurch erfahren, dass es sich wohl um einen Zwingerhund aus dem Tierheim handele. Der erneute Vorfall sorgt derzeit für emotionale Diskussionen in den sozialen Netzwerken. So gibt es User, die fordern, das aggressive Tier müsse eingeschläfert werden.

Dem widerspricht ein anderer Nutzer vehement: „Das ist die völlig falsche Denkweise“. Die größten Probleme seien nicht die Tiere, sondern stets die Menschen, die es zu dem gemacht haben, weil sie keine Ahnung hätten, wie sie mit einem Hund umgehen müssen oder den Zeitpunkt verpasst hätten, sich Hilfe zu holen.