„Mein Puls ist auf 200, dieser Einmarsch war einfach einmalig“, schwärmte Georg Saguer als er mit seiner Frau Regine und seinem Gefolge endlich ganz oben auf der Bühne in der Mehrzweckhalle von Volmershoven-Heidgen stand.
„Alaaf und Schalom“Georg I. und Gine I. regieren über Volmershoven-Heidgen

Witterschlicks Ortsvorsteher Knut Kiesewetter (links) und Alfters 2. stellvertretende Bürgermeisterin Jeanette Schroerlücke (rechts) hoben Prinzessin Gine I. und Prinz Georg I. auf den Narrenthron von Volmershoven-Heidgen.
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Was für ein Einmarsch! Fast eine halbe Stunde genossen Georg und Regine Saguer das Bad in der Menge durch die Narrenschar in der ausverkauften Mehrzweckhalle von Volmershoven-Heidgen und warfen kräftig Strüßje bis sie dann doch endlich die Bühne erreichten, wo sie bereits vom bestens aufgelegten Spielmannszug Freiweg Sinzig und der Vorsitzenden des Ortsausschusses, Anja Frenkel, erwartet wurden. Frenkel weiß nur zu gut, wie es sich anfühlt, im „Gürzenich von Volmershoven“ gefeiert zu werden: Neun Jahre ist es mittlerweile her, dass sie als Prinzessin Anja I. über den Doppelort regierte. Seitdem gab es in dem Dorf am Rande des Kottenforstes keine Tollitäten mehr.
„Mein Puls ist auf 200, dieser Einmarsch war einfach einmalig“, schwärmte Georg Saguer als er mit seiner Frau Regine und seinem Gefolge endlich ganz oben stand. Und dann war er endlich gekommen, der große Augenblick. Knut Kiesewetter, Ortsvorsteher von Witterschlick, und Alfters zweite stellvertretende Bürgermeisterin Jeanette Schroerlücke proklamierten mit Verve das neue Prinzenpaar, dass als Prinz Georg I. (Englisch ausgesprochen, also „George“) und Prinzessin Gine I. als einzige Erwachsenen-Tollitäten in der Gemeinde Alfter in der Session 2023/2024 regieren werden.
In seiner etwas länger geratenden, aber durchaus humorvoll und kurzweiligen Rede an sein närrisches Volk schilderte Prinz Georg I., der sich selbst als „Vagabund“ bezeichnete, wie er über viele Stationen auf dem Globus schließlich ins Rheinland kam und am Ende in Volmershoven-Heidgen im Danielspfad mit seiner Gine sesshaft wurde.
Georg Saguer wuchs in England auf, lebte mit seinen Eltern einige Jahre in El Salvador bevor die die Familie in den 1970er Jahre ins Allgäu kam und dort ein Hotel eröffnete, so Saguer sowohl als gelernter Koch als auch als Masseur arbeitete. Per Zufall lernte er dort seine zukünftige Frau Regine kennen und lieben, die damals in Duisdorf lebte. 2005 zogen sie schließlich ins Rheinland und wurden in Volmershoven-Heidgen sesshaft, wo sie sich sofort heimisch fühlten und im Ortausschuss integrierten, dem Georg Saguer auch jahrelang vorstand, bevor ihm Anja Frenkel folgte.
„Wir wurden hier mit offen Armen und mit Liebe empfangen, deswegen wollen wir euch heute etwas zurückgegeben“, sagte Prinz Georg I. Dafür stehe auch das Motto: „Uns Hätz schlät för uns Dörp“. Und Gine I. ergänzte: „Wir haben alles richtig gemacht und fühlen uns hier richtig wohl und freuen uns sehr, heute in eure strahlenden Gesichter zu sehen.“ Dann wurde Prinz Georg I. einen Moment ernst: „Fastelovend ist in unserer Zeit genau so schön und wichtig wie Frieden. Alaaf und Schalom!“
Kein Prinzenpaar ohne einen Sessionsorden. Die Idee für das Design und die Motive stammten von Daniela Pietsch vom örtlichen Damenkomitee „Herzblättchen“ , gestaltet haben den Brustschmuck Andreas Heinen und sein Sohn Lars, die das großformatige Modell gemeinsam mit dem Prinzenpaar auf der Bühne feierlich enthüllten. Die drei haben bereits in der vergangenen Session Jubiläumsorden zum 70-jährigen Bestehen der „Herzblättchen“ gemeinsam gestaltet.