Biofrontera bilanziert 2018Der Umsatz ist gestiegen, der Verlust aber auch
Leverkusen – Der Professor diagnostizierte am Montag „eine Phase des Wandels und des Wachstums“. Hermann Lübbert ist zwar Tierphysiologe, aber Biofrontera kennt er seit 1997. Da hat er die Firma gegründet, ursprünglich als Biotech-Start-up.
Längst ist eine kleine Pharmafirma draus geworden, die bisher jedoch nur ein Produkt hat, das ein gewisses Potenzial hat, jedenfalls im Weltmaßstab: Ameluz, ein Mittel gegen oberflächlichen Hautkrebs. Es ist in Europa und den USA zugelassen, und Lübbert setzt vor allem auf den großen US-Markt.
US-Umsatz mehr als verdoppelt
Dort hat die inzwischen 40 Personen starke Vertriebsmannschaft im Verlauf des vorigen Jahres knapp 15 Millionen Euro Umsatz mit Ameluz gemacht, achteinhalb Millionen mehr als im Jahr davor. In Europa sind Deutschland und das sonnenverwöhnte Spanien die wichtigsten Märkte. Hierzulande stieg der Umsatz um rund 24 Prozent auf 3,3 Millionen, im restlichen Europa um 69 Prozent auf gut 2,7 Millionen Euro. Diese Zahlen nannten Lübbert und Finanzchef Thomas Schaffer, als sie die Bilanz 2018 vorstellten.
Damit kann Biofrontera aber noch lange keinen Gewinn machen. Für Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung musste das Unternehmen 35 Millionen Euro ausgeben, fast elf Millionen mehr als 2017. Vor allem der Posten Verwaltung stieg viel stärker als geplant.
Rechtsstreite kosten viel Geld
Ein wichtiger Grund sind die hohen Rechts- und Beratungskosten. Biofrontera kämpft derzeit an zwei Fronten: In den USA streiten sich die Manforter mit dem Konkurrenten Dusa, der Biofrontera Patentverletzungen vorwirft und nun von Lübbert und Co. wegen unlauterer Wettbewerbspraktiken angegangen wird.
Und dann ist da noch Helmut Zours, der mit seiner Deutschen Balaton und weiteren Firmen rund 20 Prozent der Biofrontera-Aktien hält und das Geschäftsgebaren von Vorstand und Aufsichtsrat immer wieder kritisiert. Zuletzt ging es um den US-Börsengang von Biofrontera und die Partnerschaft mit dem japanischen Konzern Maruho, der gerade versucht, seinen Anteil auf knapp 30 Prozent zu erhöhen. Darüber muss auf einer außerordentlichen Hauptversammlung noch geredet werden, fordert Zours.