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Bergisch NeukirchenZwei Tagesmütter gründen Großtagespflege

Lesezeit 2 Minuten

Oberbürgermeister Uwe Richrath besuchte die Großtagespflege von Silke Brenneisen (l.) und Kollegin Katja Alius.

Bergisch Neukirchen – Nicole Ortmann ist begeistert. Und sie ist so begeistert, weil ihr Sohn begeistert ist: „Wir kamen hier herein – und seitdem sehe ich ihn kaum noch“, sagt die Mutter des zweieinhalb Jahre jungen Jakob. Der rennt und spielt und freut sich nämlich wie jeck und probiert all das aus, was diese neue, bunte Welt um ihn herum so zu bieten hat: Einen Sandkasten draußen im Garten. Hüpftiere, Sitzwürfel, Spielsachen in allen Variationen drinnen. Kurzum: Jakob fühlt sich sichtlich sauwohl in dieser neuen Großtagespflegeeinrichtung in Bergisch Neukirchen.

Eingerichtet haben sie Silke Brenneisen und Katja Alius. Brenneisen ist selbstständige Tagesmutter, arbeitet seit zehn Jahren als solche für die Stadt und betreute zuletzt mehrere Kinder im Alter zwischen eins und drei in ihrem eigenen Haus. Alius suchte sich erst im vergangenen Sommer nach 15-jähriger Tätigkeit als Erzieherin mit der Tagespflege für diese sogenannten U-3-Kinder eine neue Aufgabe. Und die gehen beide Damen nun gemeinsam an.

Förderung vom Land bekommen

Der Moment, als sie ihren Plan einer eigenen Tageseinrichtung fassten, war im Dezember des vergangenen Jahres: Da schloss in Bergisch Neukirchen nämlich die Gaststätte im Haus Am Arenzberg 1. Kurze Zeit später fragten Brenneisen und Alius bei den Besitzern des Hauses an, ob sie die Räumlichkeiten nutzen könnten. Als das „Okay“ kam, reichten sie beim Land NRW einen Antrag auf Förderung auf. Der wurde Ende Juli durchgewunken. Und nun, nur knapp zwei Monate später, stehen sie mit den neun Kindern ihrer aktuellen Betreuungsgruppe „1-2-3-Kids“ im neuen Heim und feiern mit deren Eltern die Eröffnung der eigenen Großtagespflege.

Der Fußboden im Haus ist knallgrün. Die Wände sind weiß. Die Stufen, die vom großen Tagesraum hoch zum Schlafraum, zur Küche und zum Bad führen, sind orange. Die Wände sind weiß. Alles ist bunt und hell und einladend. „Und nicht mehr dunkel und holzig wie früher“, sagt Brenneisen und lächelt zufrieden. 60 000 Euro kosten Umbau, Renovierung und Einrichtung des neuen Tagespflegehauses. Zehn Prozent von diesem Betrag mussten die beiden Betreuerinnen in Eigenleistung aufbringen, den Rest gab es als Förderung aufs Konto. „Und jetzt sind wir einfach überglücklich, dass es losgeht“, betont Brenneisen, während Jakob und die anderen Kinder um sie herumwuseln – weil sie nun jede Menge Platz haben.