Bayer trauert um Karl Heinz Büchel
Eine prägende Figur in Bayers Forschung ist tot. Karl Heinz Büchel starb bereits am Samstag im Alter von 88 Jahren. Der Chemiker war von Mitte 1977 bis Ende 1994 im Vorstand des Konzerns. Während dieser Zeit leitete Büchel unter anderem den Ausschuss „Forschung und Entwicklung“. Der jetzige Vorstandschef Werner Baumann würdigte den Verstorbenen als einen der „herausragenden Wissenschaftler in der Geschichte unseres Unternehmens“. In die Ära Büchel sei die Entwicklung vieler bedeutender Medikamente und Pflanzenschutzwirkstoffe gefallen, von denen einige bis heute hergestellt würden, zum Beispiel Canesten.
Büchel wurde im damals noch selbstständigen Beuel geboren, studierte Chemie an der Universität Bonn, wo er 1958 promovierte und anschließend Assistentenfunktionen übernahm. Von der Uni wechselte Büchel in die Forschung des Ölkonzerns Shell, 1966 trat er in Bayers Wissenschaftliches Hauptlabor ein. Er spezialisierte sich auf Pflanzenschutzforschung und wurde nach fünf Jahren Leiter der Chemischen Forschung Pflanzenschutz in Elberfeld. 1975 wurde Büchel Chef des Hauptlabors in Leverkusen, ein Jahr später Direktor der Zentralen Forschung , 1977 erfolgte die Berufung in den Vorstand der Bayer AG.
Zusätzlich wurde Büchel 1975 zum Honorarprofessor an der TH Aachen ernannt, 1989 kam ein Lehrauftrag an der Bonner Uni dazu. Büchels wissenschaftliche Arbeit führte zu zahlreichen Patenten, vor allem in der Agrochemie und der Pharmazie, die wiederum Grundlage für diverse Bayer-Produkte waren. Die Unis in München und Bielefeld würdigten die wissenschaftliche Arbeit des Bayer-Manns mit Ehrendoktortiteln; zudem wurde Büchel mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen dekoriert. (tk)