AboAbonnieren

Bauvorhaben in MathildenhofDie Öko-Stadt der Zukunft

Lesezeit 2 Minuten

Nordöstlich von Mathildenhof, im Karree zwischen Wasserkuhl und Bohofsweg, werden 2,6 Hektar Bauland erschlossen.

Mathildenhof – Die CDU will Einfamilienhäuser auf bis zu 800 Quadratmeter großen Grundstücken, die SPD so viele Sozialwohnungen wie möglich, die Grünen sehen im Nordosten von Mathildenhof den Platz für eine „ökologische Referenzsiedlung“: Eigenheime soll es geben und zwei Mehrfamilienhäuser mit höchstens je vier bis sechs Wohnungen, die wenig Energie brauchen, aus ökologisch unbedenklichen Materialien gebaut sind, begrünte Fassaden und Dächer haben.

Also stehen auf der Anforderungsliste: Solarzellen oder Erdwärme, Dämmung aus Flachs oder Hanf, kein Schotter in den Vorgärten, Hecken statt Zäune, Regenversickerung auf dem Grundstück, Stromanschlüsse für Elektrofahrzeuge und eine Auto-Leihstation. Schließlich Straßen, auf denen die Autos keinen Vorrang mehr genießen.

Unterschiedliche Vorstellungen für 2,6 Hektar

„Wir brauchen so etwas um zu zeigen, wie die Stadt der Zukunft aussieht“, sagt Klaus Wolf, als sich Planungsausschuss und Bezirksvertretung III zur Sondersitzung treffen, um die so unterschiedlichen Vorstellungen für die 2,6 Hektar bei Mathildenhof unter einen Hut zu bekommen. Der Ur-Grüne will mit der Öko-Siedlung den absehbaren Vorwürfen der Naturschützer begegnen, die im Karree zwischen Bohofsweg und Wasserkuhl weiterhin nur Wiese sehen wollen. Eine Position, die auch die Grünen jahrelang vertreten hatten.

Am Montagnachmittag zeigt sich aber, dass es auch andere Vorstellungen gibt – sowohl von der Stadt der Zukunft als auch davon, wie man im sehr dicht besiedelten Leverkusen mit 2,6 Hektar Bauland umgehen sollte. „Mit 800 Quadratmeter macht man im Eigenheim eine Familie glücklich, im Mietshaus zwölf bis 15“, sagt Mahmoud Taghavi.

Platz sparen in der Stadt der Zukunft

Auch Erhard Schoofs hält den Grünen vor, mit ihrer Idee einer schicken Öko-Eigenheim-Siedlung auf großen Grundstücken die falschen Akzente zu setzen: „In der Stadt der Zukunft geht es darum, Platz zu sparen“, teilt der Fraktionschef der Bürgerliste Klaus Wolf und Roswitha Arnold mit.

Ein Ersatzgebiet

Die 2,6 Hektar am Bohofsweg sind der Ersatz für das Baugebiet „Lichtenburg-Nord“. Dort, nördlich des Alt Steinbücheler Wegs, hat der streng geschützte Steinkauz ein Jagdrevier. Deshalb kann dort nicht gebaut werden; die Stadt reserviert das Gebiet weiterhin für die Landwirtschaft. (tk)

Mehrheitsfähig ist diese Position nicht. Erst recht, nachdem sich die SPD von ihrer Ursprungsidee verabschiedet hat, den entstehenden Platz mit möglichst vielen Wohnungen auszunutzen – gerne auch in Häusern mit sehr großer Energie-Effizienz. Vielmehr einigen sich alle auf die Öko-Siedlung, garniert mit zwei Mehrfamilienhäusern, die in der Senke verschwinden werden. Es soll nicht so viele Parkplätze geben. Ein Kindergarten mit acht Gruppen ist unstrittig – wie die Bestandsgarantie für den Sportplatz.