Wegen notwendiger Arbeiten an den drei neuen Elektronischen Stellwerken rund um Köln müssen sich Bahnkunden vom 23. August bis in den Oktober auf Umleitungen und Zugausfälle einstellen.
Die Bahn bautNächste Geduldsprobe für Fahrgäste rund um Köln
In der Nacht von Freitag, 27. September, 21 Uhr auf Samstag, 28. September, 5 Uhr wird sogar der Kölner Hauptbahnhof und der Bahnhof Köln Messe/Deutz für sämtlichen Zugverkehr einschließlich S-Bahnverkehr voll gesperrt. Es werde ein umfangreicher Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, kündigt die Bahn an. Wer nicht muss, sollte die Fahrt nach Köln mit der Bahn meiden. Grund für die Streckensperrungen ist die Modernisierung der Stellwerkstechnik, so die Bahn am Donnerstag. Aktuell laufen gleichzeitig die Arbeiten für die elektronischen Stellwerke (ESTW) „Köln Hbf“, „Linker Rhein“ und „Bonn-Bad Godesberg“, die den Zugverkehr künftig störungsfreier und flexibler im Knoten Köln regeln sollen. Die DB investiert rund 325 Millionen Euro in die neue Technik.
Fernverkehr wird über die rechte Rheinseite umgeleitet
„Uns ist bewusst, dass wir unseren Kunden mit den vielen Bauarbeiten viel zumuten. Aber die Bauarbeiten sind unabdingbar und ein wichtiger Beitrag der DB zur Verkehrswende“, so Jens Schäfer, Leiter der Infrastrukturprojekte im Knoten Köln bei DB InfraGO.
Die wichtigsten Auswirkungen auf den Zugverkehr: Von Freitag, 23. August (21 Uhr), bis Montag, 26. August, 5 Uhr wird die Strecke zwischen Bonn und Köln vollständig gesperrt. Züge der ICE-Linie Koblenz/Bonn – Köln – Wuppertal – Dortmund – Hannover – Berlin starten bzw. enden bereits in Köln, wodurch der Halt am Bonner Hauptbahnhof entfällt. Zwischen Koblenz und Köln verkehrende Fernverkehrszüge werden über die rechte Rheinseite umgeleitet. Ersatzweise halten die Züge in Köln Messe/Deutz, IC-Züge zudem in Bonn-Beuel. Die Fahrzeit verlängert sich um rund zehn Minuten. Diese Züge werden zusätzlich vom 16. bis zum 31. August (jeweils 21 – 5 Uhr) umgeleitet. Grund hierfür sind nächtliche Bauarbeiten zwischen Koblenz und Bonn. Und nochmals von Freitag, 6. September, 21 Uhr, bis Freitag, 11. Oktober, 5 Uhr. Außerdem entfallen die Züge der ICE-Sprinterlinie von Bonn über Köln nach Berlin vom 17. August bis 6. September auf dem gesamten Laufweg. Grund hierfür sind parallele Bauarbeiten zwischen Hamm und Hannover.
Von Freitag, 13. September, 5 Uhr starten bzw. enden die Züge der ICE-Sprinterlinie bis einschließlich 27. September bereits in Köln. Ab 28. September entfallen die Sprinterzüge auf dem gesamten Laufweg. Die Züge der ICE-Linie Koblenz/Bonn – Köln – Wuppertal – Dortmund – Hannover – Berlin starten bzw. enden ebenfalls von Freitag, 13. September, 5 Uhr bis einschließlich 27. September bereits in Köln. Ab 28. September starten bzw. enden die Züge bereits in Wuppertal. In diesem Zeitraum entfällt zusätzlich der Halt am Kölner Hauptbahnhof. Köln und Berlin sind währenddessen mit den Zügen einer zweistündlich verkehrenden ICE-Linie weiterhin direkt miteinander verbunden. Zudem starten und enden vom 23. bis 29. September fast alle Züge in beziehungsweise aus Richtung Norddeutschland bereits in Düsseldorf; ICE-Züge von bzw. nach Brüssel halten abweichend in Köln-Ehrenfeld, einige Züge abweichend in Köln Messe/Deutz. Bei all diesen Zügen entfällt der Halt am Kölner Hauptbahnhof. Teilweise entfallen zudem ICE-Züge zwischen Köln und Frankfurt.
Betroffen sind die Linien RE5, RE12, RE22, RB24, RB26, RB30 und RB48
Aufgrund der Arbeiten auf der linken Rheinstrecke kommt es zu umfangreichen Fahrplanänderungen auf den Linien RE 5 (RRX), RE 12, RE 22 sowie RB 24, RB 26, RB 30 und RB 48. Von Freitag, 23. August, 21 Uhr bis Montag, 26. August, 5 Uhr werden zwischen Köln Hbf und Erftstadt sowie zwischen Köln Hbf und Brühl Schnellbusse ohne zusätzlichen Zwischenhalt statt Züge eingesetzt. Fahrgäste mit Ziel Köln West, Köln Süd, Hürth-Kalscheuren und Brühl-Kierberg werden auf das Angebot der lokalen Verkehrsbetriebe verwiesen. Im Zeitraum von Freitag, 13. September, 5 Uhr bis Freitag, 11. Oktober, 21 Uhr wird zwischen Bonn Hbf und Remagen an den Wochenenden sowie zusätzlich vom 23. bis 27. September ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. An vereinzelten Tagen kommt es zudem zwischen Köln Hbf und Bonn Hbf bzw. zwischen Köln Hbf und Erftstadt zum Einsatz von Schnellbussen ohne zusätzlichen Zwischenhalt. Zwischen Köln Hbf und Bonn Hbf verkehren außerdem Ersatzbusse mit Halten in Brühl, Sechtem und Roisdorf. In den Nachstunden wird ein täglicher Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Hürth-Kalscheuren und Bonn Hbf sowie zwischen Bonn Hbf und Remagen eingerichtet, teilt die Bahn mit. Parallel kommt es im Zeitraum von Donnerstag, 19. September, 21 Uhr bis Montag, 7. Oktober, 21 Uhr zu zusätzlichen Fahrplanänderungen auf den Linien RE 6 (RRX), RE 8, RE 9,RB 38 und RB 48. Laut Bahn sind alle Fahrplanänderungen etwa zwei Wochen vor Baubeginn in den Online-Auskunftssystemen enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Außerdem sind sie unter bauinfos.deutschebahn.com/nrw, über die App „DB Bauarbeiten“ sowie unter zuginfo.nrw/bauarbeiten abrufbar.
Um diese Elektronischen Stellwerke geht es
ESTW Köln Hbf: Bereits Ende 2021 wurde der S-Bahnverkehr auf die neue Technik umgestellt. Bald soll das ESTW auch den Regional- und Fernverkehr steuern. Im September werden dazu fünf Signalbrücken und ein Signalausleger montiert, fünf Signale gesetzt, diverse Anschlussarbeiten an Gleiselementen sowie Oberleitungsarbeiten durchgeführt. In der Nähe der S-Bahnstation Köln Hansaring wurde ein zentrales Stellwerk für mehrere Fahrdienstleiter errichtet, die den Zugbetrieb für den Knoten Köln dort steuern werden.
ESTW „Linker Rhein“: Das ESTW „Linker Rhein“ soll künftig den Zugverkehr auf der Strecke zwischen Köln und Bonn steuern. Aktuell stehen umfangreiche Kabeltiefbauarbeiten, weitere Weichenheizstationen und ein Signalausleger auf dem Bauprogramm. Außerdem muss die DB noch weitere 50 Kilometer Kabel verlegen und zahlreiche Signale errichten.
ESTW Bonn-Bad Godesberg: Das Projekt ESTW „Bonn-Bad Godesberg“ umfasst auch ein neues ESTW im Bahnhof Bonn-Mehlem. Insgesamt wird die Stellwerkstechnik auf dem Abschnitt von Bonn Hbf bis zum Betriebsbahnhof „Neuer Weg“ an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erneuert. Im Gesamtvolumen von 55 Milionen Euro ist der Bau eines Modulgebäudes, der Bau von 75 Einzelsignalen, sechs Signalauslegern, drei Signalbrücken und 29 Weichenantrieben enthalten. Außerdem müssen 428 Kilometer Kabel verlegt sowie mehrere Bahnübergänge angepasst werden.