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„Möglichst bald losgehen“Hier soll Leverkusens erstes Autokino entstehen

Lesezeit 4 Minuten

Auf einem Currenta-Parkplatz plant die Stadt ein Open-Air-Kino.

  1. Leverkusen soll ein eigenes Open-Air-Kino bekommen.
  2. Nein, eigentlich hat Leverkusen dann bereits zwei: Das Kinopolis in Wiesdorf weicht nach Monheim aus, dort starten die Filmvorführungen bereits am Freitag.
  3. Wo das Autokino in Leverkusen hinkommen soll und was es darüber hinaus für Pläne gibt, erfahren Sie bei uns.

Leverkusen – Ins Kino zu gehen, das ist in Zeiten des Coronavirus nicht möglich – zumindest nicht, wenn es sich um ein Lichtspielhaus im Sinne des Wortes „Haus“ mit geschlossenen Räumen handelt. Weil die Menschen jedoch auch während der Pandemie nicht auf die große Leinwand verzichten wollen, erleben die Autokinos derzeit eine Renaissance.

Jahrelang nur nostalgische Orte für unrettbar verlorene Film-Verrückte, locken sie die Leute wieder an, weil in ihnen Abstand gewahrt wird und eine Übertragung von Viren somit unmöglich erscheint. Besondere Zeiten erfordern besondere Konzepte der Freizeitgestaltung – und führen dazu, dass jetzt wohl auch Leverkusen zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt ein Autokino bekommt.

Kino auf Currenta-Parkplatz

Es soll auf dem derzeitigen Parkplatz P11 der Firma Currenta in Bürrig eingerichtet werden.

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Da bestätigen sowohl Oberbürgermeister Uwe Richrath als auch Fabian Stiens. Der ist Betreiber des Scala-Clubs in Opladen und Besitzer des gleich nebenan befindlichen Scala-Kinos – und soll Partner der Stadt in Sachen Autokino werden.

„Diese Überlegung hegen wir schon länger“, sagt Uwe Richrath. Es müssten zwar noch die üblichen Genehmigungen eingeholt werden. Aber der OB ist optimistisch: „Es soll möglichst bald losgehen. Wir wollen den Leverkusenern solch ein Angebot machen.“ Und: Es soll auf dem Areal dann nicht nur um Filme gehen – es soll auch eine Bühne errichtet werden, auf der Comedians und Musiker auftreten.

Jenseits der Stadtgrenze: Betreiber und Mitarbeiter des Wiesdorfer Kinopolis bieten jetzt ein Autokino in Monheim an.

So hätte Fabian Stiens die Möglichkeit, Teile des für seinen Club an der Uhlandstraße geplanten und wegen des Coronavirus hinfälligen Kulturprogrammes dennoch zu präsentieren. Ob eine solche Bühne notfalls auch eine Alternativ für die Jazztage werden könne, die im Herbst anstehen und deren Veranstalter er ist? Vorstellen könne er sich das durchaus, sagt Fabian Stiens. Wenngleich das natürlich noch Zukunftsmusik sei.

Mit den Autokinoplan gibt die Stadt – wenn wohl auch nicht beabsichtigt – eine Antwort auf das, was einen Tag zuvor aus dem Kinopolis zu vernehmen war: Das Multiplexkino in Wiesdorf wird nämlich schon diese Woche zum Autokino. Es ist somit das erste in der Geschichte der Stadt. Eigentlich. Denn: Das Kinopolis-Autokino liegt nicht in Leverkusen. Sondern in der Nachbargemeinde Monheim.

Bis zu drei Filme täglich

Dort, auf dem Parkplatz neben dem Rheinstadion des örtlichen Fußballclubs FC Monheim, werden ab Freitag, 8. Mai, täglich mehrere Filme gezeigt. Wochentags je zwei. Freitags, samstags und sonntags je drei. Platz ist für 82 Pkw. Genutzt werden soll das Kino erst einmal bis Ende August. Das sagt Michael Brüggehagen von der Kinopolis Leverkusen GmbH, der das Kinopolis sowie sechs weitere Kinos im Umland gehören.

In der entsprechenden Presseerklärung der GmbH heißt es: „Normalerweise kommen die Monheimer nach Leverkusen ins Kino. Warum sollte es jetzt nicht einmal für die Übergangszeit und darüber hinaus umgekehrt möglich sein?“ Michel Brüggehagen sagt, dass es bislang keine Gespräche mit der Stadt Leverkusen gegeben habe. Uwe Richrath bestätigt das.

Monheim zahlt Leinwand

„Wir haben erst einmal nur für uns selber geschaut, wo es in der Region Orte gibt, an denen sich ein Autokino einrichten lässt.“ Und in Leverkusen sei man eben noch nicht fündig geworden. In Monheim dagegen schon. Zudem „bekundete die Stadt Monheim auch sofort großes Interesse und sagte zu, sich zu beteiligen“. Unter anderem zahlt sie die Miete für die LED-Leinwand, auf der die Filme gezeigt werden. Eine solche Leinwand ist notwendig, da nur sie gewährleistet, dass auch schon bei Tageslicht flimmernde Bilder zu sehen sind. „Wir müssten sonst im Sommer abends bis 22 Uhr warten, ehe es mit den Filmen losgeht. Das ist zu spät und schon aufgrund der Anwohner neben dem Kino nicht machbar.“

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Die Mietkosten für eine solche LED-Leinwand, „die man als Kino ja nicht mal eben irgendwo im Keller stehen hat“, lägen „in einem guten mittleren, fünfstelligen Bereich“, sagt Michael Brüggehagen. Für die Kommune Monheim, die bekannterweise finanziell gut aufgestellt ist, sicherlich keine unlösbare Aufgabe. Was auch daran zu sehen ist, dass die dortigen Stadtoberen um Bürgermeister Daniel Zimmermann gleich an zwei weiteren Orten in der Stadt Open-Air-Bühnen installieren, auf denen demnächst – vergeichbar mit den Plänen von Fabian Stiens auf dem Currenta-Areal – neben Filmvorführungen auch Konzerte aller Art, Lesungen, Kabarettshows und DJ-Sets stattfinden werden.

Leverkusener Team vor Ort

Für die Einweisung der Autos im Kinopolis-Autokino in Monheim und die generelle Organisation vor Ort sorgen die derzeit in Kurzarbeit befindlichen Mitarbeiter des Leverkusener Lichtspielhauses. Karten (20 Euro pro Auto, Kinder bis 15 Jahren haben kostenfreien Zugang) können im Internet geordert werden – ebenso verschiedene Snacks, die dann reserviert, verpackt und vor Ort bereit gehalten werden.