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Appell an die BischöfeKatholische Organisationen sehen „letzte Chance“ für die Kirche

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Fruehjahrsvollversammlung_Bischoefe

Die Deutschen Bischöfe während des Eröffnungsgottesdienstes der vergangenen Frühjahrsvollversammlung im Mainz Anfang März 2020 

Köln – „Verspielen Sie die letzte Chance nicht!“ – mit diesem Appell richten sich katholische Organisationen an die Deutsche Bischofskonferenz, die am Dienstag ihre Frühjahrsvollversammlung beginnt. Beteiligt an dem am Montag veröffentlichten Appell sind Frauenverbände, Reforminitiativen und Betroffenengruppen.

„Solange nicht eine ehrliche, offene und vollständige Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in allen deutschen Bistümern auf wissenschaftlich hohem Niveau und gleichem Standard erfolgt, werden die Reformbemühungen des Synodalen Weges ins Leere laufen“, mahnen unter anderem die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) sowie die Reformbewegungen „Wir sind Kirche“ und Maria 2.0. Der Synodale Weg ist ein seit mehr als einem Jahr laufender Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland.

Bündnis fordert strafrechtliche Konsequenzen für Täter

Das Bündnis fordert eine unabhängige Aufarbeitung der Missbrauchsfälle und die strafrechtliche Verfolgung der Täter. Gegen die Vertuscher unter den Bistumsverantwortlichen müsse unter anderem kirchenrechtlich vorgegangen werden. „Nehmen Sie die Betroffenen ernst – anstatt sich selbst als Opfer darzustellen“, fordert das Bündnis.

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Sexualisierte Gewalt und das damit verbundene Leid seien nicht wiedergutzumachen. Deshalb sei es das Mindeste, die Taten aufzuklären, die Verantwortlichen für mögliche Vertuschungen zu benennen und die Betroffenen angemessen zu entschädigen.

Die Kirche brauche einen neuen und positiven Zugang zur Sexualität. „Heterosexuelle, Lesben, Schwule, trans- und intergeschlechtliche Menschen – alle gehören gleichwertig zu unserer Kirche. Es darf hier keine Verurteilungen und Diskriminierungen mehr geben.“

Der Zugang zu allen Diensten und Ämtern müsse auch Frauen gewährt werden. Die Zeit des Hinhaltens sei vorbei, in Anbetracht der steigenden Kirchenaustrittszahlen stelle sich vielmehr die Frage: „Welche Zukunft hat die Kirche ohne Gläubige?“ (dpa)