Das Autobahnkreuz Köln-Süd soll bis 2036 um- und ausgebaut werden. So können bis zu 86 Prozent der Staustunden vermieden werden, heißt es seitens der Autobahn GmbH.
Kleeblatt von A 4 und A 555Engpässe im Kreuz Köln-Süd sollen beseitigt werden
Auf den Autobahnen rund um Köln stehen in den nächsten beiden Jahrzehnten riesige bauliche Erneuerungen an. Dazu zählen neben dem Neubau der Leverkusener, der Rodenkirchener, der Friedrich-Ebert-Rheinbrücke und der Rheinspange 553, dem Ausbau der Autobahn A 4 von sechs auf acht Spuren auch der Um- und Ausbau des Autobahnkreuzes Köln-Süd. Er soll 2031 beginnen. Noch ist das Projekt, das bei der Autobahn GmbH unter dem Titel „KreuzKölnSüd-gut vernetzt“ weiterentwicklet wird, in der Vorplanungsphase. Am Donnerstag stellte die Autobahn GmbH die Ziele der Maßnahme vor und schaltete die dazugehörige Projektwebseite frei. Es gehe darum die Öffentlichkeit frühestmöglich und transparent zu informieren und mit direkt Betroffenen in einen Dialog einzutreten, sagte Willi Kolks, der Leiter der Außenstelle Köln der Autobahn GmbH.
Ein- und Ausfahrten der A 555 sollen verbreitert werden
Der Umbau des Autobahnkreuzes, das eine Kleeblattform hat, ist im aktuellen Bundesverkehrswegeplan (BVWP) in der dringlichsten Kategorie „Vordinglicher Bedarf mit Engpassbeseitigung“, ebenso wie der Ausbau der A 4 zwischen dem Kreuz Köln-Süd und der Anschlussstelle Köln-Eifeltor. Das dortige Güterverkehrszentrum zählt zu den wichtigsten Großumschlaganlagen Europas. Dass an der Schnittstelle von A 4 und A555 Handlungsbedarf besteht, dürfte jeder bestätigten, der zu den Hauptverkehrszeiten dort die Autobahn wechseln muss. Täglich passieren laut Autobahn GmbH 150.000 Fahrzeuge die A 4, mehr als 120.000 Fahrzeuge die A 555, weitere 50.000 Fahrzeuge nutzen das Autobahnkreuz, um über den Verteilerkreis nach Köln hineinzufahren oder das Stadtgebiet zu verlassen. Nach Berechnungen der Autobahn GmbH ließe sich durch eine Entflechtung des Autobahnkreuzes, beispielsweise durch das Ersetzen der Schleifenrampen durch Überflieger, 86 Prozent der gegenwärtigen Staustunden vermeiden, diese Umstand und ein Kosten-Nutzen-Verhältnis von größer als 10 seien gewichtige Argumente für das Vorhaben, sagte Projektleiter Rüdiger Däumer.
Weniger Staus und besserer Lärmschutz
Nach Abwägung der Möglichkeiten wurde im Bereich der A 4 ein symmetrischer Ausbau von sechs auf acht Spuren plus Seitenstreifen festgelegt. Bei der A 555 sollen die Ein- und Ausfahrten auf einer Länge von 800 bis 1000 Metern verbreitert werden, dazu wären Eingriffe in Fremdeigentum notwendig. Noch ist das Vorhaben in der sogenannten Vorplanung und der Umweltverträglichkeitsprüfung. Im zweiten Quartal soll dann die Entwurfsplanungsphase beginnen. Weniger Staus und besserer Lärmschutz nach Umbau Projektleiter Däumer ist sicher, dass der Umbau des Autobahnkreuzes auch für die direkten Anwohner Vorteile haben wird. Weniger Staus und höhere Anforderungen an den Lärmschutz, beispielsweise duch höhere Lärmschutzwände werden dazu beitragen, dass es im Umfeld ruhiger werde, sagte er. Zu berücksichtigen sei auch, dass im Einzugsgebiet des Autobahnkreuzes das Wasserwerk Hochkirchen liegt. Es versorgt 50 Prozent des linksrheinischen Kölns sowie die Stadt Brühl und Teile des Rhein-Erftkreises mt Trinkwasser. Während der Bauarbeiten müsse Quantität und Qualität der Wasserversorgung weiter gewährleistet werden, so der Projektleiter.
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Fünf Jahre Bauzeit und 160 Millionen Euro Baukosten
Sorgfältige Planung sei auch im Umgang mit dem unter Denkmalschutz stehenden alten Stück der Bonner Landstraße/Reichsstraße 9 notwendig, das vom Verteilerkreis aus inmitten der beiden Fahrbahnen Richtung Süden verläuft. Als Überbleibsel der 1929 von Konrad Adenauer initiierten und 1932 eröffneten A 555 ist es ein Zeugnis deutscher Verkehrsgeschichte. Für die Entwicklung der Entwurfsplanung hat die Autobahn GmbH drei Jahre einkalkuliert, für die Genehmigungsplanung inklusive Planfeststellung drei weitere Jahre, der Ausführungsplanung ab 2030, könnte dann 2031 der Baubeginn folgen. Fünf Jahre sind aktuell für den Um- und Ausbau vorgesehen. Die Kostenschätzung beläuft sich auf 160 Millionen Euro. Weitere Informationen und Schaugrafiken im Internet.