Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Unternehmer mit sozialem Gewissen

Lesezeit 2 Minuten

Trotz aller Unterschiede in Größe, Gewicht und politischer Couleur meisterten Manfred Uedelhoven und Uwe Göllner den Balanceakt. Der Bürgermeister und der Bundestagsabgeordnete stiegen gestern Vormittag in Troisdorf-Sieglar gemeinsam auf eine knirschende Alu-Leiter, um ein Straßenschild zu enthüllen. Der Abschnitt der Steinstraße zwischen der Kerpstraße und der Larstraße heißt jetzt Christian-Esch-Straße.

Dem Namensgeber wurde die Ehre posthum zuteil. Der Bauunternehmer Christian Esch ist 1986 im Alter von 72 Jahren gestorben. In Sieglar war er eine gleichermaßen bekannte wie beliebte und hoch geachtete Persönlichkeit. „Er hat vielen Sieglarern Arbeit verschafft“, stellte Uedelhoven fest und ergänzte: „Darüber hinaus war er das soziale Gewissen in Sieglar.“ Von tiefem christlichen Glauben geprägt, setzte sich der erfolgreiche Unternehmer Esch stets für soziale Belange ein.

Zudem kannte man ihn als engagierten Vereinsmenschen, für den Brauchtumspflege kein Fremdwort war. Besonders aktiv wurde er in der Schützenbruderschaft St. Hubertus Sieglar, deren Geschicke er von 1961 bis 1971 als I. Brudermeister lenkte und die ihn 1975 zum Ehrenbrudermeister machte. Ohne Christian Eschs tatkräftige Unterstützung hätte auch das 1974 eingeweihte Schützenhaus nicht so schön gebaut werden können, erinnerte Manfred Uedelhoven. Nicht von ungefähr war Uwe Göllner gestern in Sieglar dabei. Der SPD-Bundestagsabgeordnete und frühere Troisdorfer Bürgermeister hatte die Umbenennung der Straße im Herzen des Stadtteils Sieglar schon im Oktober 2002 angeregt. Im Herbst vorigen Jahres fällte der Hauptausschuss des Stadtrates den Beschluss. Der „freudige Akt“ (Uedelhoven) der Schildenthüllung, nur ein paar Schritte von der Esch- Unternehmenszentrale entfernt, fand im Beisein von Kommunalpolitikern und von Familienangehörigen statt - in erster Reihe natürlich Anni Esch, die Witwe Christian Eschs, und deren beide Söhne Josef Esch und Matthias Esch. Josef Esch übernahm es, den Dank für die Ehrung seines Vaters auszusprechen.