Traditions-Florist Herold schließt
Die Festwagen der Rosenmontagszüge, die Prunksitzungen im Gürzenich, die Dekorationen für den Fernsehpreis im Coloneum: Jahrzehntelang lag der dekorative Blumenschmuck für viele Kölner Veranstaltungen und Feiern in bewährten Händen von Blumen Herold. 2010 hätte das weithin bekannte Blumengeschäft sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Doch daraus wird nichts.
Ende des Monats gibt Inhaber Willy Willms das traditionsreiche Florist-Unternehmen auf - und das durchaus nicht freiwillig. Ich bin seit 20 Jahren nierenkrank und seit letztem Herbst Dialyse-Patient, berichtet der 64-Jährige. Jetzt stehe ich auf der Warteliste für eine Nierentransplantation. Bereits 1969 hatte der Floristmeister das Geschäft von Gründer Willy Herold übernommen, der 1957 als Karnevalsprinz durch die erste TV-Übertragung des Rosenmontagszugs über Köln hinaus populär wurde. Bereits 1910 hatte der Blumenprinz das Geschäft, ursprünglich auf der Schildergasse gegenüber von Café Riese, eröffnet. Später vermietete er das Haus, zog um in die frühere Schweizer Ladenstadt und stellte Willms ein. 1980, im Zusammenhang mit dem Verkauf der Einkaufspassage, musste Willms, inzwischen Inhaber von Blumen Herold, selber umziehen. Er kaufte das Ladenlokal in der Hahnenstraße 33, das jetzt in den Besitz einer Kunsthistorikerin überging. Sie wird laut Willms dort eine Galerie eröffnen. (KE)