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StatistikKleinste Großstadt, größter Kreis

Lesezeit 3 Minuten

Genau 17 933 064 Einwohner wurden 2008 gezählt: Das heißt, es leben auf jedem der 34 088,31 Quadratkilometer des Landes 526,1 Bewohner.

Bevölkerungszahl

wird sinken

Köln ist mit 995 420 Einwohnern die größte Stadt Nordrhein-Westfalens und liegt noch deutlich vor Dortmund, das mit 584 412 Bürgern den zweiten Platz belegt. Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist mit 584 217 nur wenig kleiner.

In Köln und Düsseldorf sitzen jeweils eine von fünf Bezirksregierungen, die es seit 1972 gibt. Die bestehenden Bezirke sind Arnsberg, Detmold, Düsseldorf, Köln und Münster. Hier liegt Düsseldorf vor Köln: Mit 5 208 288 Einwohnern im Jahr 2007 ist Düsseldorf der größte Bezirk im Land, der Bezirk Köln hat 4 391 062 Einwohner, Detmold ist der kleinste Bezirk (2 059 198 Einwohner). Die Regierungspräsidenten als Chefs der Bezirksregierungen werden aber vom Land ernannt, nicht von den Bürgern gewählt.

Seit 2005 bestehen Pläne der CDU / FDP-Landesregierung, diese Kommunen bis 2012 in einem eigenen Regierungsbezirk zusammenzufassen. Die übrigen Landesteile sollen dann in zwei neue Bezirke eingeteilt werden. Gegner dieser Pläne kritisieren, dass die Verwaltungseinheiten dann zu groß und zentralistisch werden würden - die Pläne liegen seit März 2008 auf Eis.

Den Bezirken zugeordnet sind die in Kreisen zusammengefassten Gemeinden und Städte, von denen es insgesamt 31 gibt, und die 23 kreisfreien Städte. Die Kreise bestehen aus 373 kreisangehörigen Städten und Gemeinden. Der größte Kreis ist Recklinghausen im Bezirk Münster mit 636 180 Einwohnern. Platz zwei belegt der Rhein-Sieg-Kreis (598 225), kleinster Kreis ist Olpe (140 481). Die 23 kreisfreien Städte gehören zu den insgesamt 29 nordrhein-westfälischen Großstädten, die mindestens 100 000 Einwohner haben müssen, um sich so nennen zu dürfen. Siegen ist dabei mit 104 419 Bürgern die kleinste Großstadt in Nordrhein-Westfalen.

Neben Niedersachsen ist Nordrhein-Westfalen das einzige Bundesland, in dem auch Landschaftsverbände wichtige öffentliche Aufgaben erfüllen. Sie haben ihren Sitz in Köln (Rheinland) und Münster (Westfalen-Lippe). Ihre Gremien werden aber nicht direkt gewählt.

Laut der letzten statistischen Erhebung (2007) ziehen mehr Menschen nach NRW, als Menschen das Land verlassen. Die meisten Abwanderer hat das Ruhrgebiet. Heute leben rund um die Städte Essen, Dortmund, Gelsenkirchen oder Oberhausen bis zu 2,5 Prozent weniger Leute als noch vor zehn Jahren. Anders sieht es um Köln und Bonn aus: Dort und im Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Sieg-Kreis und Oberbergischen Kreis gab es im selben Zeitraum einen Bevölkerungszuwachs von 2,5 bis über fünf Prozent. Ähnliche Zahlen gibt es rund um Aachen, in Kleve, Paderborn und Gütersloh. Die reichsten Bürger Nordrhein-Westfalens leben übrigens in der Gemeinde Attendorn im Kreis Olpe. Insgesamt leben heute rund eine Million Menschen mehr in NRW als 1970. Prognosen gehen jedoch davon aus, dass die Gesamtbevölkerungszahl des Landes bis 2050 auf rund 16 Millionen Einwohner sinken wird. Voraussichtlich werden dann 31,6 Prozent aller NRW-Bürger über 65 Jahre alt sein, 2008 waren es nur 19,9 Prozent. 2008 waren 20,4 Prozent der Einwohner unter 20 Jahre alt, 2050 nur noch 15,5 Prozent, wird prognostiziert.

22,8 Prozent der NRW-Bürger haben einen Migrationshintergrund. Die meisten von ihnen haben familiäre Wurzeln in der Türkei (508 000), Italien (125 00) oder Polen (102 00). Von allen Einwohnern sind 42,3 Prozent katholisch, 28,3 Prozent sind Mitglied in einer der evangelischen Landeskirchen, 2,78 Prozent sind muslimisch.