Hübsche Höfe, idyllische GärtenDiese Kölner Restaurants bieten lauschige Sommerplätze
- Bewirtete Hinterhöfe, Restauranttische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln mehr als man denkt
- In unser PLUS-Sommerserie stellen wir solche Lokale vor
- Heute als Rückblick unsere Favoriten der vergangenen beiden Jahre
Köln – Wo ist der schönste Platz in Köln? Solch eine Frage darf man in Köln nicht stellen, weil man mehr Antworten erhielte, als man auflisten könnte. Selbst die Festlegung auf den lauschigsten Platz ist ein schwieriges Unterfangen, wie wir in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen unserer Sommerserie festgestellt haben. Es gibt so viele überraschend malerische Orte. Winzige, bewirtete Innenhöfe wie der des Restaurants Limbourg, wo man sich von einer Sekunde auf die andere nicht mehr in der Großstadt, sondern irgendwo in der Provence fühlt. Oder wer würde vermuten, dass sich nur wenige Schritte jenseits der Fußgängerzone Breite Straße eine grüne Idylle auftut?
Ein Paradies am Rande der Einkaufsmeile
Das Café Kogi, mit dem wir im Juli 2019 die Serie „Lauschige Plätze“ begonnen haben, ist ein wundervolles Beispiel dafür, dass das Paradies sogar am Rande einer hochfrequentierten Einkaufsmeile liegen kann. Wer möchte, kann dort zwischen Hibiskus, Lavendel, Ginster, Magnolien und Rosen Platz nehmen und den Kommerz für ein halbes Stündchen ausblenden. Für die Vertreibung aus dieser Oase kann allenfalls der Kirschbaum sorgen, der hin und wieder eine saftige Frucht abwirft.
Saftig ist auch das Adjektiv, an das man sofort denkt, wenn man ein kleines Paradies in Ehrenfeld betritt. Dass nur wenige Meter von der Venloer Straße entfernt ein fast dschungelartiger Biergarten liegen könnte, verraten einem die Reiseführer über diese Stadt nämlich nicht. Wie viele andere Gastronomen hat auch Petra Völker die Pandemiezeit genutzt, um ihr Lokal „Meer sehen“ noch schöner und vor allem noch grüner zu machen: die ehemals magentafarbenen Wände im Restaurant sind inzwischen mintgrün, während hinten raus nur noch von sattgrün die Rede sein kann. Eine herrliche, lärmgeschützte Idylle. Und wahrlich nicht die einzige in dieser Stadt.
Vielerorts wurde nicht nur in Sachen Grün nach der Devise verfahren: Da geht noch was. Es hat außerdem den Anschein, dass etliche Wirte genau das vorausgesehen haben, was wir gerade erleben: Extrem viel Niederschlag. Deswegen hat man sowohl in den Bewuchs der Terrassen investiert als auch in regenbeständige Überdachungen. In Jakob Liebners „Zollhof" in Zollstock, einem unserer lauschigen Lieblingsplätze, können nun 50 Personen unter einer Markise im Trockenen ihr Essen genießen.
Ein Stückchen Frankreich in der Südstadt
André Niediek tritt in diesem Sommer den Beweis an, dass selbst Superlative steigerungsfähig sind. Der Südstadt-Gastronom hat sein „Maison Blue" in der Zwischenzeit nicht nur innen verschönert, sondern der ohnehin spektakuläre Terrasse einen Wintergarten hinzugefügt. Mit diesem Witterungsschutz nach Vorbild einer Orangerie ist dieses kleine Stückchen Frankreich inmitten der Kölner Südstadt noch authentischer geworden. Eine weitere Oase mitten in der City ist die versteckte Terrasse des italienischen Restaurants L'accento. Wer mediterranes Ambiente sucht, sollte in diesem von Olivenbäumen umsäumten, geschlossenen Patio einen Tisch reservieren und Franco Medainas Spezialität, die gefüllten Babycalamari, probieren.
Dass immer öfter Menschen aus dem Linksrheinischen den Sprung über den großen Fluss wagen, liegt nicht zuletzt an einer Location in Dünnwald. Der direkt neben dem Waldbad gelegene, ganz in die Natur eingebettete Biergarten „Wildwechsel" ist schon lange bei Boulespielern beliebt. Dank des neues Vordachs ist Betreiber Bernd Kleysteuber in der Lage, etwa 30 Personen ein trockenes Kölsch-Vergnügen zu garantieren. Ein anderer Favorit aus dem vergangenen Jahr kann sich indes nicht so einfach gegen die Fluten schützen: Die Mannschaft vom Wiesenhaus-Café in Poll starrt derzeit gebannt auf den Rheinpegel und hofft, den Restaurant-Betrieb in den kommenden Tagen aufrechterhalten zu können.
Charmante Cafés und ein Liquid Garden
Es gab in den letzten beiden Sommern noch manch andere zauberhafte Entdeckung wie das „Chante Cocotte" mit seinem charmanten Innenhof, der „Falderhof" in Sürth mit seiner kleinen Liebeslaube oder der Rosengarten von „Beckers Backhaus" in Marsdorf.
Irgendwann wird ja mal Schluss sein mit den Flüssigkeitsmengen, die vom Himmel prasseln. Dann könnte man auf den Sommer anstoßen. Auch das geht an vielen Orten Köln, aber kaum stilvoller, als im „Liquid Garden" des vielfach ausgezeichneten Bartenders Volker Seibert. Man kann sich natürlich auch mit Kölsch zuprosten - etwa im „Leuchtturm" mit seinem ebenfalls extrem lauschigen Garten, wo sogar noch ein Teil der alten römischen Stadtmauer zu sehen ist. Aber es gäbe auch Alternativen. Welche hübsch umrankten Terrassen wir uns in diesem Sommer ausgeguckt haben, verraten wir unseren Leserinnen und Lesern in den kommenden Wochen.