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Porsche-Zentrum aus Pleite gerettet

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KÜRTEN / BERGISCH GLADBACH. Während für die VW / Audi-Filialen des Autohauses Müller & Breuer in Herkenrath, Kürten-Neuensaal und Wipperfürth nach der Insolvenz die Lichter ausgehen, ist das Porsche-Zentrum in Neuensaal gerettet.

Bis zur Insolvenzeröffnung gehörte es ebenfalls den Müller & Breuer-Gesellschaftern.

Erworben hat es der Automobilkaufmann Gerd Kamps, der bereits drei Porsche-Zentren in Sachsen betreibt. Mit dem Porsche-Zentrum an der B 506 übernahm er auch die 32 Mitarbeiter aus dem „operativen Bereich“, wie der 54-jährige Geschäftsmann betont. Zentrale Buchhaltung und Controlling werden allerdings nun von Bergkamen aus erledigt, wo die Kamps-Gruppe ihren Hauptsitz hat.

Wie hoch der Kaufpreis für den Kürtener Porsche-Standort war? Kamps lächelt - und schweigt. Mit der Übernahme des Betriebs von Insolvenzverwalter Dr. Jörg Nerlich Anfang Juni wechselte das Porsche-Zentrum nicht nur seinen Namenszusatz von „Rhein Oberberg“ in „Bergisches Land“, sondern expandierte auch in die Hallen der angrenzenden Audi / VW-Filiale von Müller & Breuer, die nach der Insolvenzeröffnung ihren Betrieb eingestellt hatte.

„Das Porsche-Zentrum hat dadurch 350 Quadratmeter hinzugewonnen“, sagt Investor Kamps, dessen Betrieb nun 2400 Quadratmeter Ausstellungs-, Werkstatt- und Bürofläche umfasst. Der Service werde durch die Erweiterung bei gleicher Qualität ausgebaut.

Schon jetzt steigen die Aufträge. Kamps setzt auf sein „hochmotiviertes Team“ und die Kunden, die sich auch in der Zeit der Insolvenz „sehr loyal“ gegenüber dem Unternehmen verhalten hätten.

Kamps hat eine Menge Erfahrung im Porsche-Geschäft. 1991 habe er als erster einen Porsche-Händler-Vertrag in den neuen Bundesländern erhalten, er habe die Marke dort mit bekannt gemacht, sagt der Investor nicht ohne Stolz.

An dem Kürtener Standort interessierte den Geschäftsmann, der unter anderem auch die Marken Bentley, Rolls-Royce, Lamborghini und Bugatti in Zürich vertritt, vor allen Dingen die „wirtschaftliche starke Region vor den Toren Kölns“.

Das Firmengelände in Neuensaal sieht Kamps dabei lediglich als Übergangsstandort. Innerhalb von zwei Jahren will er in Bergisch Gladbach ein Porsche-Zentrum nach den neuen Architekturvorgaben von Porsche errichten und den Betrieb samt Mitarbeitern dorthin verlagern. Derzeit werde nach einem geeigneten Standort an einer Ausfallstraße gesucht, so Kamps.

„Kürten ist sehr schön, aber die Porsche-Zentren liegen immer in den Zentren.“ Mit dem Umzug will er nicht nur die Arbeits- und fünf Ausbildungsplätze des Porsche-Zentrums sichern. „Wir werden sogar mehr Leute brauchen“, sagt er.

Mit einem eigenen Motorsportteam im Porsche Supercup will sich Kamps, anders als seine Vorgänger, nicht mehr engagieren. „Wir bedienen stattdessen lieber unsere Kunden, die rennsportbegeistert sind.“