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Naturschutzgebiet „Höddelbachtal“Arbeit in der Natur statt Golf spielen

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Der Erhalt der Artenvielfaltim Höddelbachtal bei Schleiden ist Albert Halling ein großes Anliegen.(Foto: Dreimüller)

SCHLEIDEN – In der Eifel ist derzeit viel los: Hier wird ein Windpark errichtet, dort wartet ein ganzer Solarpark auf die Kraft der Sonne. Der Mensch investiert kräftig in erneuerbare Energien. Doch was ist eigentlich mit der übrigen Natur und deren Schutz? Diese Frage stellte sich auch der Schleidener Arzt Albert Halling und gab darauf seine eigene Antwort: Er erwarb im Jahr 2010 rund 40 000 Quadratmeter Fläche im Höddelbachtal, einem der typischen Kerbtäler der Eifel.

Das Gebiet liegt zwischen Schleiden und der Panzerstraße nach Herhahn. Halling pflegt das Gelände seitdem intensiv. „Wir sollten die übrige Natur nicht vergessen, sondern diese auch hegen und pflegen“, so Halling über seine Beweggründe für den Kauf.Die Fläche erwarb er von drei Privatpersonen aus Schleiden. Zu dem erworbenen Land gehören mehrere Wiesen und Waldstücke, durch beide fließt der Höddelbach. „Das Höddelbachtal steht komplett unter Naturschutz“, so der Eigentümer.

Einmal im Jahr wird die Wiese per Hand gemäht und das Gras anschließend entfernt, damit der Boden nicht übersäuert. Zudem wurde ein benachbarter Fichtenbestand in Abstimmung mit der zuständigen Forstbehörde aus dem Waldstück entnommen und dieses unter anderem mit Buchen und Vogelkirschen wieder aufgeforstet.„Grundsätzlich ist das eine gute Maßnahme“, sagt Kirsten Kröger vom Kreis Euskirchen. Denn so werde das ökologische Potenzial der Fläche wieder hergestellt. Das Ergebnis ist eine Feuchtwiese, die eine große Artenvielfalt beherbergt.

Finanzielle Interessen hegt der Arzt bei seinem Projekt aber nicht. „Ich betreibe es aus Freude an der Natur, Geld kann man damit nicht verdienen“, so Halling, der schmunzelnd anfügt: „Andere verbringen ihre Zeit auf dem Golfplatz.“Ziel ist es, die Artenvielfalt in dem Naturschutzgebiet zu erhalten und ihm zudem durch die standortgerechte Aufforstung seinen ursprünglichen Charakter wiederzugeben. Bis es soweit ist, vergeht allerdings noch einiges an Zeit. „In etwa 70 bis 80 Jahren freuen sich die Menschen über die Bäume“, hofft Albert Halling: „Jetzt muss es nur noch wachsen.“