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Nach Video mit Andrew Tate: G2 beurlaubt CEO zeitweise

Lesezeit 2 Minuten

Berlin – G2 Esports hat seinen Geschäftsführer und Mitgründer Carlos Rodriguez nach eigenen Angaben zeitweise beurlaubt. Wie die Berliner E-Sport-Organisation via Twitter mitteilte, haben sich Rodriguez und der Aufsichtsrat des Unternehmens auf eine achtwöchige, unbezahlte Pause geeinigt.

„Letzte Nacht haben wir euch enttäuscht”, hieß es von G2. „Die Handlungen unseres CEOs sprechen eine Sprache, die in krassem Gegensatz zu den Werten und der Kultur steht, die G2 lebt und anstrebt. Und dafür entschuldigen wir uns.”

Am Vortag hatte Rodriguez ein Video auf seinem Twitter-Kanal geteilt. Darin war er selbst zu sehen, wie er in einem Club in Bukarest mit Andrew Tate feiert. Tate war im August von mehreren Social-Media-Plattformen gesperrt worden, weil er frauenverachtende Botschaften verbreitete. Gegen Tate wird einem Bericht des „Guardian” zufolge wegen Menschenhandels und Vergewaltigungsvorwürfen ermittelt.

Video mit Andrew Tate sorgt für Kritik

Das Video sorgte online für Aufruhr: Diverse Personen aus der E-Sport-Branche kritisierten Rodriguez für das Video und dass sich der CEO mit Tate assoziiere.

Rodriguez reagierte mit einem weiteren Tweet auf die Kritik: Er werde seine Freundschaften nicht kontrollieren lassen. „I party with whoever the fuck I want” („Ich feiere mit wem zum Teufel ich will”). Dies führte widerum zu lautem Widerspruch, auch von bei G2 unter Vertrag stehenden Profis und Angestellten sowie bekannten Persönlichkeiten aus der Szene.

„Du hast ein Partyvideo gepostet mit einem bekannten Frauenfeind, der Frauen als Eigentum bezeichnet”, schrieb der Kommentator der europäischen League-of-Legends-Liga LEC, Aaron „Medic” Chamberlain, auf Twitter. „Das ist verdammt niederträchtig, feiere mit wem du willst, aber rechne auch damit, dass die Leute dich dafür verurteilen.”

Erneute Reaktion von G2s CEO

Nach dem Statement meldete sich auch Rodriguez nochmal zu Wort. Es sei „Verwirrung” entstanden darüber, wofür er stehe. Es sei immer sein Ziel gewesen, absolute Chancengleichheit herzustellen.

Er habe den Raum nicht richtig gelesen, fühle sich schrecklich über die entstandenen Diskussionen und wolle die Konsequenzen voll akzeptieren. Darüber hinaus änderte er sein Profilbild in einen Phönix in einem Ei, seinen angezeigten Namen in das „Erleichtertes Gesicht”-Emoji.

© dpa-infocom, dpa:220918-99-810346/2 (dpa)