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Nach 36 Jahren: Wiedersehen in der Eifel

Lesezeit 3 Minuten

Mehr als überrascht war Familie Niesters, als sich im vergangenen Herbst ein Pedro Staudt meldete und mitteilte, dass er der Enkel Guillermo Staudts aus Argentinien sei, der vor 40 Jahren das Wildgehege Hellenthal mit aufgebaut hat. Und dass er gerne einmal die Wirkungsstätte seines Großvaters besuchen würde. Seitdem gibt es einen regen Kontakt zwischen der Familie Staudt und Horst und Ute Niesters . Nun klappte es endlich mit dem Besuch in der Eifel. Guillermo Staudt jun. , der 57-jährige Vater Pedros, kam mit seiner Frau Carina (53) und seiner Tochter Martina (21), die zurzeit in Madrid Architektur studiert. Guillermo Staudt war mit seinem Bruder Alexandro vor 36 Jahren zuletzt in Hellenthal gewesen.

Beim Rundgang durch das Wildgehege bekam Guillermo Staudt natürlich einen argentinischen Kordillerenadler auf die Hand - ist der Kordillerenadler doch seit 40 Jahren der attraktivste Flieger. „Tanja“ und „Gaucho“ waren die Vögel, die Geschichte geschrieben haben. Als Niesters vor 40 Jahren als erster Falkner diesen Adler zum Freiflug abrichtete, war dies für Staudt jahrzehntelang das Highlight. Es führte dazu, dass er Niesters nach Argentinien einlud, ihm einen wilden Kordillerenadler gab, den er in zwölf Tagen abrichtete und der dann in Argentinien bereits wieder frei flog. Für Staudts argentinische Freunde, die keine Falknerei kannten, war dies eine Sensation.

Besuch im

Staudterhof

Guillermo Staudt hatte erfahren, das die erste Falknerin der Greifvogelstation, Gabi Baumann-Neubert , nach dem Tode ihres Mannes das Stammhaus der Familie, den Staudterhof, von der Stadt Grevenbroich gekauft und sich damit einen Jugendtraum erfüllt hat. So kam es, dass beim Besuch im Wildgehege auch Gabi Baumann-Neubert zugegen war. Zu Ehren des Besuches hatte Gabi Baumann-Neubert sogar eine Flagge Argentiniens gehisst - vor 40 Jahren war es üblich, bei Anwesenheit des Hausherrn Staudt diese Zeremonie zu pflegen.

Bei selbst gebackenem Kuchen von Mutter Neubert - wie vor 40 Jahren - hatte man sich logischerweise viel zu erzählen. Niesters zeigte Bilder von und um den Staudterhof mit Vater Guillermo und Puma „Gatti“ im Herrenzimmer und Mutter Margarita beim Besuch des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt .

Zum Abschluss trafen sich die Gäste im Restaurant im Wildgehege mit Weggefährten der „ersten Stunde“ - Werner Rosen , Horst Pankatz , als Vertreterin von Paul Losenhausen dessen Tochter Margret , Ute und Horst Niesters, Karl Fischer und Gabi Baumann-Neubert sowie ihre Eltern.

Für die Eifeler war es interessant, den Werdegang der Familie Staudt zu erfahren. So lebt nur noch Margarita Staudt in Argentinien. Die beiden Söhne Guillermo und Alexandro leben mit ihren Familien in Patagonien an der chilenischen Küste. Guillermo Staudt hat vier erwachsene Kinder und betreibt eine Logistik-Firma, die Kühlwaren vermarktet.

Alexandro Staudt hat zwei Kinder und züchtet seit mehr als 30 Jahren Polopferde, die er auch abrichtet. Er lebt je sechs Monate in Chile und in England.