Möbel Hausmann verlässt Rheidt
NIEDERKASSEL. Das Aus nach 84 Jahren kommt nicht überraschend: Möbel Hausmann hegt schon seit Jahren Umzugspläne, vor allem weil Haus und Grundstück in Rheidt zu klein sind. Nun ist das frühere Familienunternehmen in der Nachbarstadt fündig geworden und wird 2010 nach Porz umziehen. Dort schließt mit Möbel Airport zum Jahresende ein Konkurrent.
120 Mitarbeiter hat Hausmann, das seit 1999 zu Porta gehört, an seinem Stammsitz, 80 Voll- und Teilzeitkräfte im Möbelhaus im Karree von Oberstraße und Josefsstraße, 40 im Auslieferungslager und im Service. Allen wird ein Arbeitsplatz am neuen Standort angeboten, hieß es aus der Porta-Zentrale im ostwestfälischen Porta Westfalica. Die Belegschaft wurde bereits über die Verlagerung informiert.
Niederkassels Bürgermeister Walter Esser bedauert die Entwicklung. Er habe den Umzug aber kommen sehen, nachdem auch Gespräche mit Grundstücksnachbarn, in denen die Stadt als Vermittlerin auftrat, gescheitert waren, sagte er auf Anfrage der Rundschau. Für das Engagement der Verwaltung gab es aus der Porta-Zentrale denn auch kein Wort der Kritik, sondern ausdrückliches Lob: Die Stadt hat alles versucht, sagte ein Sprecher. Hausmann hatte sich 2005 schon in Hennef nach einem passenden Grundstück umgesehen und danach in Troisdorf, weiß Walter Esser: In Rheidt gab es zum einen keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr, auch nicht für Parkplätze. Die Stadt habe ein solch großes Grundstück, wie Hausmann es brauche, nicht. Und wir liegen halt nicht an der Autobahn. Niederkassel gehe ein wichtiger Gewerbesteuerzahler verloren. Es stimme ihn aber zuversichtlich, dass wohl keiner der Beschäftigten, von denen einige auch aus Troisdorf und Siegburg kommen, seinen Arbeitsplatz verliere. Man muss nur ein bisschen weiter fahren, aber das ist wohl in der heutigen Zeit durchaus nicht ungewöhnlich. Er gehe davon aus, dass das Grundstück im Rheidter Ortskern, das Hausmann gehöre, in absehbarer Zeit neu genutzt werde. Zum Standort nahe des Rheins, so der Bürgermeister, passe am besten Wohnbebauung.
Auf 10 000 Quadratmetern konnte Hausmann bislang nur ein relativ kleines Sortiment anbieten im Vergleich zum großen Porta-Nachbarn in Porz-Lind. Im Airport-Haus, das zum Jahresende wohl einen Ausverkauf startet, werden nach Umbau und Renovierung 20 000 Quadratmeter zur Verfügung stehen.