Leukämie-Patient totAndré starb nach Transplantation
Mit aller Kraft hat er um sein Leben gekämpft, voller Hoffnung die extrem belastende Stammzelltransplantation durchgestanden. Doch am Ende konnten ihm selbst die besten Ärzte nicht mehr helfen. Am Samstag erlag André Werres seiner tückischen Leukämie-Erkrankung; heute wird der 23-Jährige aus Holweide beigesetzt.
Mehr als 1000 Menschen waren im Juni einem Hilfeaufruf für den Studenten gefolgt und hatten sich bei einer Typisierungsaktion in der Gesamtschule Holweide als potenzielle Stammzellspender bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren lassen. Tatsächlich wurde Anfang Juli ein „genetischer Zwilling“ gefunden. André, seine Eltern und Geschwister waren überglücklich. Die Übereinstimmung der Gewebemerkmale mit dem Spender schien optimal. Nachdem Andrés Zwillingsschwester und sein Bruder als Spender nicht in Frage kamen, gab es für den Jurastudenten wieder eine reelle Überlebenschance. Am 17. September unterzog sich André, der an der seltenen akuten lymphatischen Leukämie (ALL) litt, in der Uni-Klinik der Transplantation. Die ersten Tage nach dem Eingriff verliefen problemlos. Doch dann zeigte sich, dass der Körper die fremden Stammzellen, die gesunde Blutzellen bilden sollten, nicht annahm. Die Abstoßungsreaktionen waren schließlich so heftig, dass sie sich selbst mit stärksten Medikamenten nicht mehr beherrschen ließen.
Erst im April war die leukämiekranke Dellbrücker Pfarrerin Monika Dorlaß-Müller kurz nach ihrer Transplantation verstorben. Je nach Alter, Konstitution, Art der Erkrankung und Zeitpunkt der Transplantation verläuft der Eingriff bei 40 bis 80 Prozent der Patienten erfolgreich. (KE)