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Laute Töne gegen die Gewalt

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GUMMERSBACH. „Gewalt entsteht meist durch Entfremdung“, sagte Markus Missbrandt vom oberbergischen Verein „Laut werden für Toleranz und Zivilcourage“. Mit einem dritten „Rock-Konzert für Zivilcourage“ auf dem Gummersbacher Bismarckplatz trete der Verein der zunehmenden Anonymität entgegen, so Missbrandt: „Hier können sich die unterschiedlichsten Leute kennenlernen und Kontakte knüpfen.“

Den Auftritt der fünf Musikgruppen aus Wiehl, Gummersbach, Wipperfürth und Lüdenscheid verfolgten rund 200 Besucher - Musikfans aus allen Generationen. Sie bekamen unter anderem fetzige Klänge von „ The 5th Season“, der Punk-Band des Wiehler Bonhoeffer-Gymnasiums, Soft-Rock von der Formation „4Weeks in April“ oder kraftvollen Heavy-Metal von „Exotherm“ geboten.

Diesmal hatten sich rund 20 Bands um einen Auftritt beworben. Die ersten beiden Konzerte waren in den Vorjahren von Schülern und den Jugendorganisationen der Parteien auf die Beine gestellt worden. Die Aktiven gründeten Anfang dieses Jahres einen eigenen Verein. „Damit arbeiten wir effektiver“, so Missbrandt.

Gewalt durch Rechtsradikale sei in Oberberg eigentlich kaum ein Thema, berichteten die Verantwortlichen am Rande des Konzerts. „An den Schulen und im Alltag wird sie aber zu einem immer größeren Problem“, so Gonca Kaymak vom Vereinsvorstand. Dies äußere sich auch in der zunehmenden verbalen Gewalt.

„Dem wollen wir nicht durch lahme Hinterzimmer-Aktionen mit langweiligen Diskussionen entgegen treten“, sagte Vereinskollege Martin Gude. „Um die Menschen zu erreichen, gehen wir lieber mit Musik in die Öffentlichkeit.“ (eis)