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Kuriose GesetzeWo Schotten heute noch Freiwild sind

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Wer im Urlaub seine Angel vergessen hat, sollte zumindest im US-Bundesstaat Tennessee nicht auf die Idee kommen, die Fische mit dem Lasso zu fangen. Genau das ist dort nämlich streng verboten. Klar, merkwürdige Vorschriften gibt es auch bei uns. Fragen darf man sich aber trotzdem, was die Politiker wohl dazu veranlasst haben mag, ausgerechnet „das Überqueren einer Straße auf den Händen laufend“ unter Strafe zu stellen, wie in Hartford im US-Bundesstaat Connecticut.

Warum wohl muss man sich in Texas eine Genehmigung für fünf Dollar kaufen, um barfuß laufen zu dürfen? Einige Gesetze sind ganz einfach veraltet und stauben seit Ewigkeiten vor sich hin, ohne dass jemand noch so recht Notiz von ihnen nimmt.

So würde (hoffentlich!) kaum jemandem im englischen York einfallen, jeden Schotten zu erschießen, der sich mit Pfeil und Bogen innerhalb der Stadtgrenzen aufhält - erlaubt wäre es schon noch, nach den Buchstaben des Gesetzes. Es stammt aus dem 13. Jahrhundert, als man sich in England vor dem schottischen Freiheitskämpfer William Wallace und seinen Mannen fürchtete. Dafür ist es in York wie im ganzen Land verboten, Briefmarke mit dem Abbild der Königin falsch herum, mit dem Kopf nach unten, aufzukleben.

Aber auch in der Neuen Welt haben sich schon viele Merkwürdigkeiten angesammelt: In Washington DC sollte man sich nicht beim Angeln erwischen lassen, wenn man dabei auf einem Pferd sitzt - seit Cowboyzeiten verboten! Es gibt aber auch eine Reihe von Gesetzen, deren Sinn und Zweck sich nur auf den ersten Blick nicht so recht erschließen will, auf den zweiten vielleicht schon eher. Warum wohl mag es Frauen in Sarasota (Florida) bei Strafe verboten sein, am Strand lauthals zu singen, wenn sie dabei einen Badeanzug tragen? Die Begründung ist die gleiche, die auch schon für das Verbot des Tragens von Hüten, die kleine Kinder erschrecken könnten (Saco, Montana), herhalten muss: die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung.

Der Tierschutz steht bei vielen neueren Gesetzen im Vordergrund: So ist es nur auf den ersten Blick lustig, dass das unnötige Erschrecken von Schmetterlingen in Kalifornien nicht erlaubt ist - so soll der bedrohte Monarchfalter geschützt werden.

Inwieweit allerdings der Gesetzgeber in Wilbur, Washington, das Wohl der Tiere im Auge hatte, als er das „Reiten auf hässlichen Pferden“ unter Strafe stellte, mag dahin gestellt bleiben. Man darf sich auch fragen, warum Urlauber in Vermont unter Wasser nicht pfeifen dürfen. Und in Lexington (Kentucky) fragen sich sicher auch die Bewohner, warum dort das Transportieren von Eiswaffeln in der Hosentasche verboten ist.

Es gibt aber auch Regelungen, die Touristen vor Nepp schützen. Wer sich in Lehigh (Nebraska) einen Donut bestellt, bekommt auch einen: Betrüger, die Urlaubern nur das Loch in den Mitte andrehen wollen, werden bestraft!