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Kölner ZooAlte Handys zum Schutz der Gorillas

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Tag des Gorillas: Klettern, Fressen und Schlafen gehören zu den Lieblingsbeschäftigungen der sanften Riesen im Kölner Zoo. (Bild: Hanano)

„Fast ein Handy pro Mitarbeiter, das ist ein toller Erfolg“, meint Günter Goetz, Leiter der Abteilung Software-Enginering bei der Kölner IT-Firma Insigna IT Engineering. Die Unternehmensleitung hatte die 125 Mitarbeiter aufgefordert, alte Handys für einen guten Zweck abzugeben. Sie sollen in den Wiederverkauf gehen oder recyclet werden. Goetz übergab am Sonntagnachmittag beim „Gorilla-Tag“ im Kölner Zoo 80 Handys an den kaufmännischen Direktor Christopher Landsberg.

Für jedes Handy schreibe das Unternehmen Greener Solutions Beträge von 50 Cent bis zu 200 Euro gut. „Dieses Geld leiten wir direkt an ein Gorilla-Schutzprojekt im Kongo weiter“, berichtet Landsberg. Was viele nicht wissen: Der Handyboom trägt zur Zerstörung des Lebensraums der Gorillas bei. Grund: In Handys ist ein Metall enthalten, das aus einem Rohstoff stammt, der im Kongo, dem Lebensraum der Gorillas abgebaut wird. Das so genannte Coltan ist ein hochwertiges Erz, das zur Herstellung von Mikro-Chips in Handys verwendet wird.

„Durch den Weiterverkauf oder das Recycling alter Handys wird die Coltan-Nachfrage reduziert“, betont Landsberg. „Die Sammelaktion ist eine tolle Sache“, sagt Jens Hoberg, der mit seiner Frau Isabelle und seiner fünfjährigen Tochter Lydia im Zoo unterwegs ist. „Wir haben gerade drei alte Handys abgegeben.“ Auch Zoo-Besucherin Doris Kloss ist begeistert. „Ich habe zu Hause mehrere alte Handys rumliegen. Die werde ich hier im Zoo abgeben.“ Bis zum 3. Mai ist im Zoo noch Gelegenheit dazu.

Am gestrigen Gorilla-Tag informierten Zoo-Mitarbeiter auch über Verhalten, Schutz oder Bedrohung der vom Aussterben bedrohten Menschenaffen. Bei einer Tierpfleger-Sprechstunde brachte Tierpfleger Klaus Pyszora den Besuchern außerdem die Ernährung der sieben im Kölner Zoo lebenden Flachland-Gorillas näher. „Ich verfüttere pro Tag rund 100 Kilogramm Gemüse.“