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Versteckte Terrasse am HauptbahnhofAm Station Hostel gibt es den Drink am Pool

Lesezeit 3 Minuten
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Der Innenhof vom Station-Hostel Cologne am Bahnhof

  1. Bewirtete Hinterhöfe, Restauranttische inmitten einer Blütenpracht und idyllische Gärtchen zum Speisen und Verweilen gibt es in Köln mehr als man denkt
  2. In unser PLUS-Sommerserie stellen wir solche Lokale vor
  3. Heute der versteckte Innenhof des Station Hostel Cologne am Hauptbahnhof

Köln – „Wir preisen den Pool nicht an, sonst bräuchten wir wahrscheinlich noch einen Bademeister“, sagt Ralf Kuhlmann lachend und schiebt das aufgeblasene Lama über die Wasseroberfläche des Beckens. Wo gibt es das in der Millionenstadt sonst? Einen Biergarten mit Eintauchmöglichkeit, mit einzigartiger Wandbemalung, mit einer kleinen Motoryacht und mit einer gelegentlichen Lautsprecherstimme, die - wenn auch nicht klar zu verstehen - die Einfahrt eines Zuges verkündet.

Die Platzierung des rotblauen Schildes mit der Aufschrift „Station“ an der hinteren Hofwand ist gar nicht so verkehrt, weil sich auf der anderen Seite der Wand die Kantine der Bundesbahn befindet. Ein Meister im Kirschkernspucken würde wahrscheinlich sogar ein Gleis treffen können. Ursprünglich hing der Station-Hinweis an der Fassade zur Marzellenstraße. Sein Bruder Charly, seines Zeichens Schlosser, habe ihm das Schild vor 23 Jahren zur Eröffnung des „Station Hostel Cologne“ angefertigt, erklärt der Hostel-Chef.

Ehemals der Innenhof vom indischen Restaurant Jaipur

Damals, im Jahr 1998, gehörte der versteckt liegende Biergarten zum indischen Restaurant Jaipur. Als dieses vor sechs Jahren auf die andere Straßenseite zog, erfüllte sich Kuhlmann einen lang gehegten Traum. Er ersteigerte auf Ebay ein altes kleines Motorboot, das real jedoch viel voluminöser war, als die Foto-Ansicht annehmen ließ und deshalb nur mit viel Mühe in den Hof gehievt werden konnte.

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Hostel-Chef Ralf Kuhlmann 

Außerdem ließ der 56-Jährige den Pool anfertigen, der dank einer potenten Umwälzpumpe klares Wasser bereithält. Es kommt also immer mal wieder vor, dass jemand bei heißem Wetter reinklettert und sein Getränk sozusagen in feuchtem Milieu zu sich nimmt, derweil nur wenige Häuser weiter die Glocken der Kirche St. Mariä Himmelfahrt ans Gebet erinnern.

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„Viele wissen nicht, dass wir hier eine öffentliche Kneipe sind“

Wenn die Backpacker-Herberge voll ist, ist für gewöhnlich auch der Biergarten gut gefüllt. Viele Kölnerinnen und Kölner wüssten jedoch nicht, „dass wir hier eine öffentliche Kneipe sind“ und trauten sich deshalb nicht rein, bedauert Kuhlmann, der immer ganz glücklich ist, wenn auf seinem Terrain möglichst viele unterschiedliche Menschen miteinander ins Gespräch kommen.

Eine gute Köchin und günstiges Kölsch

Dass in einem seiner 200 Betten auch schon mal ein Kölner liegt, komme gelegentlich vor, sagt der 56-Jährige und erzählt von einem Gast, der sich regelmäßig für drei Tage einquartiert, wenn bei ihm daheim die Schwiegereltern anrücken. „Das erträgt der nicht!“ Aber bei der Terrasse existiere offenbar eine Hemmschwelle, was bedauerlich sei, „zumal wir eine richtig gute Köchin haben“.

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Der Biergarten im Innenhof mit kleinem Pool und Motoryacht

Neben den viel gefragten Burgern wie dem Burning Bacon BBQ (7 Euro) oder dem Wiener Schnitzel Homestyle mit Pommes und Salat (11 Euro) erfreut sich die „Tapas-Plaat“ großer Beliebtheit - insbesondere die „Kanppich Flönz- Röllche“ oder „Créme Brüller“ bestehend aus karamellierter Leberwurst, Pumpernickel und Zwiebelkonfitüre (jeweils vier Euro).

Die Preise, betont der Hostel-Chef, seien auf die meist knappen Budgets der Rucksacktouristen zugeschnitten. Wer das Kölsch mit dem Zauberwort „bitte!“ bestellt, bekommt 0,2l für 1,60 Euro. Wiess vom Fass kostet 2,80 Euro (0,3l), der halbe Liter Weizen ebenfalls vom Fass 3,80 Euro. Den Cappuccino gibt es für 2,40 Euro, eine Cocktailkarte tüftelt der kreative Barmanager Sam Kiflom gerade aus.

Station Hostel Cologne, Marzellenstraße 44-56. Bartelefon: 0221-13953511Öffnungszeiten: Coronabedingt zurzeit dienstags bis samstags von 17-24 Uhr.