Klinik-GeschäftsführerEin Herz für die Psychiatrie

Wolfgang Brodesser(M.) wurde im Kreise seiner Kollegen verabschiedet. (v.r.) Magnus Kriesten, Joachim Finklenburg, Sascha Klein sowie Landrat Hagen Jobi. (Foto: Hillenbach)
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MARIENHEIDE – Mit Blumen, einige Präsenten und noch mehr lobenden Worten ist Wolfgang Brodesser verabschiedet worden. In das Kongresszentrum der Klinik Marienheide kamen rund 130 Krankenhausmitarbeiter, Vertreter von Kommunen, Krankenkassen und anderer Institutionen, um den langjährigen Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Gummersbach in den Ruhestand zu geleiten.
Zugleich wurden seine Nachfolger vorgestellt: Magnus Kriesten und Sascha Klein sind neue Mit-Geschäftsführer der Klinikum Oberberg GmbH. Sie steuern die vier Krankenhäuser und Tochterunternehmen nun gemeinsam mit Hauptgeschäftsführer Joachim Finklenburg.
Von der Post zumLandschaftsverband
In seiner Laudatio ließ Landrat Hagen Lobi das Wirken Brodessers Revue passieren, der alleine 23 Jahre die Geschäfte des Gummersbacher Krankenhauses geführt hatte. Nach der Ausbildung bei der Post wechselte der heute 65-Jährige zum Landschaftsverband Rheinland, wo er Finklenburg kennenlernte.
Der heutige Hauptgeschäftsführer des Klinikum Oberberg und Brodesser arbeiteten fortan Seite an Seite: Gemeinsam hatten sie Stationen an der psychiatrischen LVR-Klinik Köln-Merheim und dem Herz-Jesu-Krankenhaus Lindlar. 1982 wurde Finklenburg Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses auf der Berstig – und Brodesser sein Stellvertreter.Jobi: „Für die GmbH sind Sie beide ein Glücksfall. Sie haben neue Fachkliniken aufgebaut, auf ein neues Finanzierungssystem umgestellt, Wirtschaftsdienste ausgegliedert, Tochtergesellschaften gegründet, die GmbH ausgebaut und so Ärzten und Pflegekräften den Rücken freigehalten.“
Mit Gründung des Klinikum Oberberg übernahm Brodesser die alleinige Leitung des Gummersbacher Hauses. Besonders verdient machte er sich mit dem Aufbau der Marienheider Klinik, dem heutigen „Zentrum für seelische Gesundheit“. Mit der WRS hob Brodesser ein Tochterunternehmen aus der Taufe, in dem psychisch Kranke Arbeit fanden.
Brodessers Engagement lobten auch der ärztliche Direktor Dr. Walter Schäfer und der stellvertretende Pflegedirektor Rainer Drevermann. Der scheidende Geschäftsführer gab sich bescheiden – und den Dank an die Mitarbeiter zurück. „Die Ruhestandsfreude hat sich noch nicht eingestellt“, sagte Brodesser unserer Zeitung. Zwar wolle er sich nun mehr Zeit für die Familie nehmen, doch als Berater für Krankenhäuser weiterhin aktiv bleiben.
Mit Magnus Kriesten und Sascha Klein bekommt das Klinikum zwei Geschäftsführer, die das Haus seit vielen Jahren kennen. Kriesten war seit 1997 Assistent des Geschäftsführers in Gummersbach und leitete seit 2008 das Waldbröler Kreiskrankenhaus. Sascha Klein kam 2003 als Systemadministrator ans Gummersbacher Haus, 2008 übernahm er die Leitung des Controllings und ein Jahr später auch die Führung der WRS. (ag)