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Klimt-Bilder: Anwalt erhält 40 Prozent

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Das Gemälde „Adele Bloch-Bauer I“ von Gustav Klimt kehrt in den Besitz der Erben zurück.

Wien/Los Angeles - Der Anwalt der Erben von fünf berühmten Bildern des Jugendstilmalers Gustav Klimt dürfte den Löwenanteil davontragen, falls diese in den USA verkauft werden sollten.

Die Bilder, darunter die berühmten Porträts «Adele Bloch-Bauer I» und «Adele Bloch-Bauer II» waren Mitte Januar von einem österreichischen Schiedsgericht nach siebenjährigem Rechtsstreit den in den USA lebenden Erben der Porträtierten zugesprochen worden und sollen nach Schätzungen zusammen bis zu knapp 250 Millionen Euro wert sein.

Wie die Haupterbin, die Nichte Adele Bloch-Bauers, Maria Altmann, der österreichischen Nachrichtenagentur APA am Donnerstag mitteilte, wird ihr Anwalt, Randol Schoenberg, 40 Prozent des Verkaufserlöses erhalten. Die jetzt 90-jährige Altmann selbst kann mit 25 Prozent des verbleibenden Betrags rechnen. Die Bilder sollen vermutlich Ende März in die USA gebracht werden. Sie hingen bis vor wenigen Tagen in der österreichischen Galerie Belvedere. Sie waren nach der Flucht Altmanns von den Nazis konfisziert worden und nach dem Zweiten Weltkrieg vom österreichischen Staat übernommen worden.

Altmann räumte ein, dass das Anwaltshonorar ungewöhnlich hoch ausfalle: «Randy bekommt 40 Prozent. Er kriegt am meisten von uns allen», sagte sie. Allerdings hätte sie den Rechtsstreit mit Österreich ohne ihn nie gewinnen können, meint die Erbin. Sie selbst habe auf Hinweise von Anwälten, dass ein derart hoher Anteil unrechtmäßig sei, die Vereinbarung mit Schoenberg, einem Enkel des Komponisten Arnold Schoenberg, rechtlich prüfen lassen. Dabei sei bestätigt worden, dass bei «aussichtslosen Fällen» diese Beteiligungs-Höhe für den Anwalt in den USA durchaus rechtmäßig sei. «Und unser Fall galt als aussichtslos. Es haben ihn schon drei Kanzleien zuvor abgelehnt», meinte Altmann.

Ob die Bilder allerdings wirklich die von Schoenberg genannten Summen von rund 300 Millionen US-Dollar einbringen werden, wird inzwischen bezweifelt. Die österreichische Regierung hatte Anfang Februar den Ankauf der Gemälde zu diesem Preis abgelehnt. Altmann selbst rechnet damit, dass ein Verkauf frühestens in zwei Jahren möglich ist. (dpa)