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Kapazität auf dem Gebiet der Handchirurgie

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WESSELING. Die vielfältige Anatomie auf engem Raum war für Dr. Ulrich Fabian ausschlaggebend dafür, sich auf die Handchirurgie zu spezialisieren. Seit zwei Jahren arbeitet er im Team der Plastischen Chirurgie um Chefarzt Dr. Dirk F. Richter im Dreifaltigkeits-Krankenhaus. Zum 1. März eröffnete er dort eine eigene Abteilung, die der Plastischen Chirurgie angeschlossen ist.

Einen Namen in Fachkreisen hatte der 47-Jährige jedoch schon vorher. Im Sommer 2007 ließ sich auf Empfehlung Boxweltmeister Wladimir Klitschko nach einem Kampf in der Kölnarena in Wesseling einen Haarriss in der linken Hand behandeln. Gegen Mitternacht wurde der Wesselinger Chirurg ins Krankenhaus gerufen. Als ihn der Anruf erreichte, dachte er zunächst an einen Scherz, erst nach einem Rückruf im Krankenhaus setzte er sich ins Auto und fuhr in die Klinik nach Wesseling.

Klitschko beschrieb er gestern bei seiner offiziellen Vorstellung als leitenden Arzt der neuen Handchirurgie, als einen sehr guten Patienten, der sich strikt an die ärztlichen Ratschläge gehalten und sehr gut mitgearbeitet habe. „Den Haarriss haben wir eingegipst und so erst einmal ruhig gestellt“, erklärte der Arzt. In den darauf folgenden Wochen kam der Boxweltmeister noch fünf Mal zur Nachbehandlung und Kontrolle ins Dreifaltigkeits-Krankenhaus und nach sechs Wochen war die Haarrissfraktur geheilt und Klitschko wieder einsatzfähig.

Als Dankeschön für die gute Behandlung hat Klitschko seinem Chirurgen nicht nur ein Paar signierte Boxhandschuhe geschenkt. Für seinen Kampf am 23. Februar 2008 in New York hatte er ihm auch eine Ehrenkarte zukommen lassen. Von der zweiten Reihe aus verfolgte der Wesselinger Handchirurg den Kampf. „Das war ein großartiges Erlebnis“, schwärmt er. Vor ihm saß Bruce Willis. Auch Thomas Gottschalk, Oliver Pocher und Mario Barth erkannte er in den Zuschauerreihen. Viele von ihnen sah er anschließend auch bei der VIP-Party.

„Mit Dr. Fabian haben wir eine Kapazität nach Wesseling bekommen, die ihres Gleichen sucht“, freut sich auch Dr. Richter über den neuen Mann im Team. „Selbst komplizierte Verletzungen und schwerste Rheumahände können jetzt mit modernsten Verfahren und kleinsten Gelenkersatzprothesen erfolgreich behandelt werden“, erklärte er. Auch Replantationen von abgetrennten Fingern hat Fabian im Dreifaltigkeits-Krankenhaus schon erfolgreich durchgeführt. „Das sind dann Operationen, die unter Umständen sechs Stunden und länger dauern können", so Fabian. Feinste Sehnen, Knochen und Gefäße werden dabei unter dem Mikroskop zusammengenäht.

Nach seinem Medizinstudium in Hannover absolvierte er die chirurgische Ausbildung in Bottrop und Oldenburg. 1994 machte Fabian seinen Facharzt für Chirurgie, drei Jahre später auch den mit Schwerpunkt Unfallchirurgie. Im Klinikum Merheim war er anschließend in der Plastischen und in der Handchirurgie als Oberarzt tätig. 2001 machte er zudem den Facharzt für Plastische- und Ästhetische Chirurgie. Im vergangenen Jahr erwarb er bei der Ärztekammer Nordrhein seinen vierten Facharzttitel - für Handchirurgie.