Ja-Wort 2000 Fuß über der Erde
SANKT AUGUSTIN. Das fing ja gut an: Noch vor der Hochzeit gab es was auf die Ohren für Katja Lehmann und Ingo Glowka. Das Brautpaar ließ sich gestern, am Freitag, dem Dreizehnten, trauen und schwebte vermutlich im siebten Himmel, in jedem Fall aber am Himmel über der Steyler Mission, als Standesbeamtin Heidi Baum die entscheidende Frage stellte. Und genau deshalb gab es auch was auf die Lauscher und Mikros für alle Beteiligten. Abgehoben wurde auf dem Flugplatz in Hangelar - und zwar in einem Eichhörnchen. So nennen Piloten wie Peter Möller, der den Helikopter AS 350 Ecureuil steuerte, das Fluggerät, mit dem es nach der Trauung zum Siebengebirge und dann nach Köln zum Dom ging.
Die 31-jährige Katja Glowka, die im Kölner Rundschau-Haus für Honorarbuchhaltung zuständig ist, und ihr drei Jahre älterer Ehemann hatten sich nicht zufällig für die luftige Zeremonie entschieden. Denn Ingo Glowka ist Flugschüler von Air Lloyd und erwirbt zurzeit die Berufslizenz für Hubschrauberflieger.
Für Standesbeamtin Heidi Baum war es nicht der erste Hochzeitsflug. Denn der Flugplatz Hangelar ist ein sehr beliebter Startpunkt für Heiratswillige. Im Jahr etwa zehn Paare, die aus ganz Deutschland anreisen, geben sich das Ja-Wort in einer Höhe von 2000 Fuß (etwa 600 Meter) über Sankt Augustin. Wichtig dabei ist, dass die Trauung über dem Stadtgebiet stattfindet, andernfalls wäre sie nichtig. Die Zeremonie im Fluggerät, das in der Regel eine halbe Stunde unterwegs ist, wird aufs Wesentliche verkürzt. Entscheidend ist, dass beide Ja sagen. Die Unterschriften auf der Urkunde werden nach der Landung im Ehehafen beziehungsweise auf dem Flugplatz geleistet. (sl)