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Gut LärchenhofSparkasse verkauft ihren Golfclub

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Im Golfclub Gut Lärchenhof in Köln-Pulheim werden renommierte Turniere ausgetragen - wie die Mercedes-Benz Championships. (Bild: dpa)

Köln / Pulheim – Ein nicht alltägliches Geschäft ist abgeschlossen worden: Die Sparkasse Köln Bonn hat ihren noblen Golfclub Gut Lärchenhof bei Pulheim an ein Clubmitglied verkauft, wie das Institut gestern mitteilte. Am Ende sollen noch drei Interessenten übrig gewesen sei. Das Rennen machte der Siegburger Unternehmer Kurt Dohle, Inhaber der Hit-Lebensmittelmärkte. Ihm gehört nun ein herausragender Club mit 700 Mitgliedern, der von dem besten Golfer aller Zeiten, dem Amerikaner Jack Nicklaus, entworfen und 1997 eröffnet wurde.

Damals war die Rede davon, dass das Clubhaus - mit Massagepraxis, Sauna und Ein-Sterne-Restaurant - mehr als zehn Millionen D-Mark gekostet haben soll. In den Platz sollen am Ende mit Um- und Neubauten rund 30 Millionen Mark geflossen sein. Beim jetzigen Verkauf soll die Sparkasse einen fast zweistelligen Millionenbetrag erlöst haben. Allerdings gehören nur 50 Prozent des Geländes dem Club. Die andere Hälfte hat der Club bisher in Erbpacht angemietet - von einem früheren Geschäftsführer einer Sparkassen-Tochter, dem das Grundstück gehört.

Der Golfclub Gut Lärchenhof war in den vergangenen Jahren Austragungsort herausragender Turniere mit den besten Golfprofis Europas. Sie wurden von Erwin Langer, dem Bruder des Golfers Bernhard Langer, organisiert - zunächst als Linde Masters, dann als Mercedes-Benz-Championship. Der neue Eigentümer werde diese Tradition wohl nicht mehr fortführen, heißt es in Kreisen des Lärchenhofs. Mit einem neuen Konzept soll der Club nicht mehr wie in der Vergangenheit jährliche hohe Verluste einspielen, sondern sich selbst tragen. Zurzeit hat der Club 14 Mitarbeiter, darunter eine große Zahl von Greenkeepern, die dafür sorgen, dass der Platz in einem tadellosen Pflegezustand ist. Nur unter dieser Bedingung darf er das Gütezeichen „Designed by Jack Nicklaus“ tragen.

Die Sparkasse unter ihrem früheren Chef Gustav Adolf Schröder musste wegen des Engagements im Gut Lärchenhof immer wieder Kritik einstecken. Das Kreditinstitut verteidigte die Investition als einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaftsförderung. Seit Anfang September ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft gegen Schröder wegen des Verdachts der Untreue, zum Schaden der Sparkasse sollen im Lärchenhof Verluste in Millionen-Höhe entstanden sein. In dem Zusammenhang ist auch ein Verfahren gegen einen ehemals leitenden Mitarbeiter einer Sparkassen-Tochter eingeleitet worden.

Der jetzige Vorstandschef der Sparkasse, Artur Grzesiek, hatte betont, dass der Betrieb eines Golfplatzes nicht zum Kerngeschäft der Sparkasse zähle. Das Kreditinstitut beauftragte die Frankfurter Privatbank Hauck & Aufhäuser mit dem Verkauf. Es war ursprünglich von einer Kaufpreisforderung von 12 bis 15 Millionen Euro die Rede.