Umweltbewusstes KonzeptKölner Laden „Gaumenglut“ liefert besondere Sushi-Kreationen
Köln – Haben Sie schon mal Sushi-Rollen gegessen, die „Köllefornia Roll“ oder „Movie Night“ heißen? Hinter diesen Namen verbergen sich die Sushi-Kreationen des Kölner Restaurants „Gaumenglut“, die seit September mitten in der Innenstadt, gegenüber der Opernpassagen, entstehen. Besitzer Leon Schlichte hat sich für seinen Laden ein besonderes Konzept ausgedacht: Nicht nur soll es hier ungewöhnliches Sushi geben, sondern das Essen wird ausschließlich zur Lieferung oder Abholung angeboten - und das besonders umweltbewusst, wie er sagt.
Werbung über Instagram und Influencer
„Ich habe mich gefragt, was man in Köln gut neu machen und zum Liefern anbieten kann“, sagt der 25-Jährige, der den Laden nun neben seiner eigenen Werbeagentur führt. „Ich habe schon immer eine Affinität zur Gastro gehabt, da mein Vater in Köln Espressobars führt.“ Sushi habe er über diverse Urlaube in Asien kennen und lieben gelernt. „Ich esse Sushi immer noch jeden Tag - ich frage mich selbst schon, ob das irgendwann mal aufhört“, sagt er und lacht. Ihn habe aber gestört, dass die meisten Sushi-Läden immer noch hauptsächlich auf Plastikverpackungen setzten.
„Der Umweltaspekt ist mir sehr wichtig. Bei uns kommt alles in nachhaltigen Verpackungen, die Soja-Sauce wird in einem wieder verwendbaren Glas geliefert“, so Schlichte. Mittelfristig wolle man die Auslieferung außerdem ausschließlich über Elektrofahrzeuge bewerkstelligen. Neben der Leidenschaft für das Essen ist das „Gaumenglut“ für Schlichte also auch die Schließung einer Marktlücke. Das funktioniere - auch durch offensives Marketing über Instagram habe man sich innerhalb kürzester Zeit einen Namen machen können. Auch mit Kölner Influencern arbeite man zusammen.
Lieferkonzept zu Corona von Vorteil
„Da hilft die Erfahrung aus der Werbeagentur natürlich“, sagt Schlichte. Kunden gewinne man aber auch ganz altmodisch: Passantinnen und Passanten blieben vor dem Fenster des Ladens stehen und beobachteten die Prozesse in der Küche. „Das hat schon einen Show-Kitchen-Effekt hier“, so der Besitzer.
Dass man im „Gaumenglut“ selbst nicht essen kann, erfordere aber immer noch Erklärungsbedarf. „Es rufen immer noch täglich zwei, drei Leute bei uns an und fragen, ob sie einen Tisch reservieren können.“ Im Gegensatz zu den meisten anderen Restaurants profitiert der Sushi-Laden genau davon, sein Angebot von vornherein nur auf die Lieferung ausgelegt zu haben. „Klar, die aktuelle Situation kommt uns entgegen“, sagt Schlichte.
Asian Fusion Kitchen und Sushi-Klassiker
Man liefere grundsätzlich vier Kilometer rund um den Laden herum, auch Deutz und Kalk sollen nun angeschlossen werden. Eine Ausnahme mache man für Kundinnen und Kunden in den zahlungskräftigen Stadtteilen Junkersdorf, Müngersdorf und Hahnwald. „Unser Sushi ist schon gehobener. Aber nicht unbezahlbar“, betont Schlichte. So kosten acht „Köllefornia Rolls“ 11,90 Euro, acht „Movie Nights“ 14,90 Euro. Für 29,90 Euro (vegan) oder 54,90 Euro (mit Fisch) kann man sich außerdem ganze Boxen voller Sushi bestellen.
Doch was verbirgt sich nun hinter den spannenden Namen? Schlichte beschreibt den Stil als Asian Fusion Kitchen. In der „Köllefornia Roll“ stecken Rote Beete, Reis, gebratene Blutwurst, geschmorte Süßkartoffel, Apfel, Röstzwiebeln und Schmand, in „Movie Night“ Thunfisch, Süßkartoffel und Popcorn. Die Rezepte hat Schlichte gemeinsam mit einem Freund entwickelt, der Sous-Chef im Zwei-Sterne-Restaurant „Schanz“ an der Mosel ist. Aber auch Sashimi-, Nigiri- und Maki-Klassiker finden sich auf der Karte.
Das könnte Sie auch interessieren:
Im nächsten Jahr will Schlichte sein Konzept auch in andere deutsche Großstädte bringen, sich mit einer eigenen Organisation für die Verringerung von Plastikmüll einsetzen. Davor wartet aber erstmal noch das Feiertagsgeschäft: An Silvester hat das „Gaumenglut“ geöffnet, es muss allerdings vorbestellt werden.
Gaumenglut, Neue Langgasse 4, 50667 Köln. Geöffnet täglich von 17 bis 22 Uhr, Abholung im Laden oder kontaktlose Lieferung.