GartentippStarke Verkrüppelungen an Azaleen
In diesem Jahr sind an Azaleen häufig die Symptome der Ohrläppchenkrankheit festzustellen. Verursacher ist der Pilz Exobasidium japonicum. Temperaturen mit hohen Tag-Nacht-Schwankungen und ausreichende Feuchtigkeit im Mai waren fördernd für das Wachstum des Pilzes. Das Schadbild äußert sich darin, dass jüngere Blätter, oder aber Blütenblätter fleischig verdicken.
Je nach Pflanzenart kommt es zu einer rosa bis blassgrünen Verfärbung der befallenen Pflanzenteile. Im Endstadium sind ein weißer Sporenbelag sowie starke Verkrüppelungen zu sehen. Die befallenen Pflanzenteile sterben ab. Der pilzliche Schaderreger lebt im Pflanzeninneren und überwintert auf abgestorbenem Pflanzengewebe.
Bereits im Frühjahr kommt es zu den ersten Infektionen. Betroffen sind junge Blätter. Die Weiterverbreitung geht bis in den Sommer von den deformierten, mit Pilzsporen besetzten Blättern aus. Hier befinden sich Millionen von Sporen die durch Wind und Regen auf bislang gesunde Blätter übertragen werden. Bei Auftreten erster Symptome sollten die befallenen Pflanzenteile umgehend ausgebrochen werden und in die Bio-Tonne geworfen werden.
Zukünftig ist dann eine regelmäßige „Pflanzenbeschau“ angesagt. Schon im April / Mai sollten Pflanzen, die im Vorjahr auffällig geworden sind, auf erste Symptome kontrolliert werden. Befallene Blättchen sind sofort zu entfernen.
Der Einsatz eines Pflanzenschutzmittels ist nur bei großen Anpflanzungen und bei regelmäßigem Befall ratsam. Im Haus- und Kleingarten können zwei bis drei vorbeugende Spritzungen unter anderem mit den Mitteln „Compo Pilz-frei Polyram WG“ oder „Fungisan-Rosen Pilzfrei“ in zehn- bis 14-tägigem Abstand im Frühjahr zum Austrieb erfolgen.
Sobald der weiße Sporenbelag an den missgebildeten Blättern sichtbar ist, sind Pflanzenschutzmaßnahmen nicht mehr sinnvoll. Bei Neupflanzungen sollten widerstandsfähige Arten und Sorten verwendet wer den. Umfangreiche Informationen halten die Gartenbaumschulen bereit.