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Die starke Frau an Willys Seite

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53 Jahre stand sie ihrem Willy tatkräftig zur Seite, ging mit ihm durch dick und dünn. Sie hielt die Theater-Familie zusammen und war ihr ruhender Pol: Im Alter von 81 Jahren starb Gerda Millowitsch gestern um 6.10 Uhr im St. Elisabeth-Krankenhaus Hohenlind. Für die Kinder kam der Tod der Mutter nicht unerwartet. „Für sie war es auch eine Erlösung“, sagte Peter Millowitsch. „Das war ja kein Leben mehr.“

Am Mittwoch hatte Gerda Millowitsch erneut einen Schlaganfall erlitten und das Bewusstsein verloren. Im Krankenhaus wurde die Ehefrau des Volksschauspielers und Kölner Ehrenbürgers intensivmedizinisch versorgt. Doch Hoffnung gab es für sie kaum noch. Tatsächlich erwachte Gerda Millowitsch nicht mehr aus dem Koma und starb, während Tochter Mariele bei ihr wachte.

Im Mai des Jahres 2000, nur acht Monate nach dem Tod von Willy Millowitsch, hatte Gerda Millowitsch auf Zypern ihren ersten Schlaganfall erlitten. Auf der Reise mit einer Freundin wollte sie sich damals vom Tod ihres Mannes weiter erholen. Stattdessen kehrte sie schwer krank nach Köln zurück und verbrachte Monate in einer Reha-Klinik. Doch gesund wurde die studierte Soziologin und Völkerkundlerin nicht mehr.

Gerda Millowitsch, in ihrer zurückhaltenden, freundlichen Art früher geschätzter Gast bei Veranstaltungen in der Stadt, kehrte zwar in ihr Haus in Lövenich zurück, war wegen einer halbseitigen Lähmung aber fortan auf den Rollstuhl angewiesen. Versorgt wurde sie von einer Pflegerin.

Schon lange sei seine Mutter nicht mehr ansprechbar gewesen, berichtete Sohn Peter, der gestern Abend wieder auf der Bühne stand. Tagsüber nahmen die Kinder im elterlichen Haus in der Vinzenzallee Abschied von ihrer Mutter. Oberbürgermeister Fritz Schramma kondolierte der Familie bereits. Gerda Millowitsch wird am Freitag auf Melaten beerdigt.