Die Hindernisse sind fast genommen
Kerpen-Buir - „Mit diesen Zeitspannen hatte ich nicht gerechnet“, seufzt Regina Lappe, während sie im Hof der Familie Hempsch in Buir mit einer Skizze ihr Vorhaben vorstellt. Ungeahnte Schwierigkeiten hatte das von ihr geplante Pferdetherapiezentrum aufgeworfen, bis hin zu Unstimmigkeiten mit den Vereinen des Ortes, da ein fünf Meter breiter Streifen aus sicherheitsrechtlichen Gründen von dem Dorfplatz abgeknapst werden sollte.
Mittlerweile ist Jörg Mackeprang vom Planungsamt der Stadt Kerpen zuversichtlich, einer Lösung nah zu sein: Die Stadt sei in Verhandlungen mit der Kirche darüber, auf der gegenüberliegenden Seite die Fläche für den Dorfplatz anzupachten, was Regina Lappe dann aus ihrer Tasche bezahlt. Ferner wurde im Stadtrat beschlossen, eine 1200 Quadratmeter große Parkfläche im Nordosten des Hofes an Lappe zu verkaufen, wodurch ein räumlicher Engpass für die Investorin beseitigt wäre. Die Chancen stehen also gut, dass das Vorhaben nun doch bald verwirklicht wird. Nach den Sommerferien erfolgt die Offenlage der Pläne. Die Scheune im nördlichen Teil des U-förmigen Komplexes wird abgebrochen und auch das Seitengebäude neu errichtet. Lappe bedauert dies - aber durch die Holzständer, die das Dach der Scheune stützen, werden diese den Anforderungen an eine Reithalle nicht gerecht. Und was das Nebengebäude im Westen angehe, so hätten die Statiker so gravierende Mängel am Dach festgestellt, dass eine Renovierung Unsummen verschlingen würde. Um den äußeren Eindruck zu bewahren, will die Investorin die Feldbrandsteine der Gebäude erhalten und später die neue Fassade damit gestalten, auch die Holzbalken sollen in der Scheune wiederverwendet werden.
Was erhalten bleibt, ist die der Scheune gegenüberliegende Seite, die das Herzstück des Projekts beherbergen soll: den Reha-Bereich. Räume für Osteopathie, Akupunktur, Magnetfeld- und Lasertherapie, eine Pferdesauna, zehn Boxen für die vierbeinigen Patienten nebst vorgelagerter Paddocks - kleine Sandplätze - sollen dort entstehen, und auch die Wasserführanlage wird dort untergebracht.
Weitere 30 Boxen für Pensionspferde, sechs davon mit Paddocks, werden in den anderen Gebäudeteilen entstehen, dazu kommen zwei Sandplätze im Innenhof, drei Koppeln im Süden und Osten, ein Außenreitplatz und die Reithalle mit Trockenführanlage. Das ebenfalls auf dem Gelände gelegene Wohnhaus bleibt erhalten und dient weiterhin einem Teil der Familie Hempsch als Domizil. Ursprünglich hatte die Kölner Investorin seit vielen Jahren mit einem Reiterhof geliebäugelt. Nach der Ausbildung zur Tierheilpraktikerin besann sie sich dann anders und entwickelte Pläne für ein Therapiezentrum, bis vor drei Jahren der Kontakt zu den Inhabern des Buirer Hofes zustande kam. „Wir hätten schon im vergangenen Jahr fertig sein können“, sagt Regina Lappe und verschweigt nicht, dass die Verzögerung enorme Kosten verursache.
Das Mitarbeiterteam zumindest, das sie seit langem zusammengestellt hat, stehe immer noch in den Startlöchern.