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Berliner Erzbischof zu Köln: „Leide sehr an Situation”

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Berlin – Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat sich angesichts der erwarteten Rückkehr seines Kölner Kollegen Rainer Maria Woelki in sein Amt nachdenklich gezeigt. „An der Situation im Erzbistum Köln leide ich persönlich sehr”, sagte Koch, der viele Jahre unter anderem als Weihbischof in der Domstadt wirkte, am Dienstag in Berlin. „Ich hoffe, dass irgendwie, wenn Kardinal Woelki jetzt zurückkehrt, ein neuer Aufbruch noch möglich ist”, so Koch. „Ich bin da aber wirklich persönlich ratlos. Von außen habe ich auch nicht irgendwelche Ratschläge zu geben. Das bedrückt mich sehr.”

Papst Franziskus hatte Kardinal Woelki im September in eine fünfmonatige Auszeit geschickt, nachdem er ihm „große Fehler” vorgeworfen hatte. Woelki hatte 2020 eine Vertrauenskrise ausgelöst, als er sich entschied, ein Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs nicht zu veröffentlichen. Er führte rechtliche Gründe dafür an. Danach verschlechterte sich das Verhältnis zwischen dem Kardinal und den Gremien des Erzbistums immer weiter.

Woelki und Koch kennen sich aus gemeinsamen Kölner Zeiten. Wie Koch wirkte auch Woelki in Köln als Weihbischof, eher er 2011 Erzbischof von Berlin wurde. 2014 wechselte Woelki als Erzbischof zurück nach Köln. Koch wiederum - seit 2013 Bischof des Bistums Dresden-Meißen - folgte Woelki 2015 als Erzbischof in der Hauptstadt.

© dpa-infocom, dpa:220301-99-340429/3 (dpa)