Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Aus zum 31. JanuarKaufland schließt in Marsdorf

Lesezeit 1 Minute

Der Kaufland in Köln-Marsdorf wird geschlossen. (Bild: dpa)

Der Kaufland-Markt in Marsdorf wird zum 31.1. 2011 geschlossen. Das bestätigte eine Kaufland-Unternehmenssprecherin gestern. Der Standort habe nicht wirtschaftlich betrieben werden können. Rund 110 Mitarbeiter, darunter 70 Teilzeitkräfte, verlieren ihren Arbeitsplatz. Den Mitarbeitern sei angeboten worden, in anderen Kaufland-Märkten zu arbeiten. 61 Mitarbeiter hätten angenommen. Mit den anderen Mitarbeitern seien einvernehmlich Abfindungsregelungen "in angemessener Höhe" vereinbart worden, so die Sprecherin.

Die Gewerkschaft Verdi kritisiert das Vorgehen von Kaufland, das wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehört, scharf. Der Verlust des Arbeitsplatzes oder Versetzung hätten mit einem so genannten Interessensausgleich und einem Sozialplan geregelt werden müssen, so Verdi in einer Mitteilung. Statt dessen habe der Betriebsrat mehrheitlich eine Vereinbarung unterzeichnet, die nicht die Interessen der Beschäftigten vertrete. Dabei habe Verdi und ein Rechtsanwalt den Betriebsrat auf die Gesetzeslage hingewiesen. Im siebenköpfigen Betriebsrat werden seit der Betriebsratswahl im Frühjahr nur drei Mitglieder von Verdi gestellt.

Dass ein Arbeitgeber eine Betriebsschließung mit möglichst geringen Widerständen abwickeln wolle, sei nicht verwunderlich, so die Gewerkschaft. Dass ein Betriebsrat dabei mitspiele sei allerdings nicht üblich. Kaufland sei es offenbar gelungen, sich wohlgesonnene Betriebsräte zu schaffen.

Laut Verdi haben etwa 50 Mitarbeiter keinen neuen Arbeitsplatz. Die meisten davon hätten einen Aufhebungsvertrag unterschrieben mit zum Teil sehr niedrigen Abfindungen. (raz)