Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Aufgeopfert bis zur Erschöpfung

Lesezeit 2 Minuten

BERGISCH GLADBACH. Sie haben Sandsäcke gefüllt, Dämme gebaut, Menschen mit Lebensmitteln versorgt und evakuiert. Bis an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit gingen die neun Helfer der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) bei der Jahrhundertflut im vergangenen Sommer während ihres Einsatzes in Sachsen.

Dafür wurde ihnen am Samstag im Kreishaus in Bergisch Gladbach die Fluthelfer-Medaille verliehen. Die Ehrung wurde durch Landrat Norbert Mörs vorgenommen. Dieser lobte in seiner Ansprache zunächst die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den einzelnen Hilfsorganisationen im Kreis, die stets zur Hilfe der Allgemeinheit bereit seien. Die Flutkatastrophe habe deutlich gezeigt, wie schnell es zu einer Einsatznotwendigkeit ommen könne. Daher ist Mörs froh, „dass die Übungssituationen stets reibungslos ablaufen zwischen Polizei, Kreisverwaltung und den Hilfsorganisationen.“

Ein erfolgreicher Einsatz in Ernstfällen sei nur möglich, wenn sich Leute fänden, die über nötige Hilfsbereitschaft, Arbeitsmaterial und Ausbildung verfügten. Die Johanniter hätten diese Eigenschaften bei der Fluthilfe eindrucksvoll bewiesen. Zusammen mit über 100.000 anderen ehrenamtlichen Helfern kämpften sie wochenlang gegen das Hochwasser und seine Folgen. Mörs lobte deren Engagement und uneingeschränkte Solidarität: „Sie haben Leben gerettet, Schäden minimiert und den Menschen Hoffnung, Vertrauen und vor allem Nächstenliebe vermittelt.“ So hätten sie sich nächtelang bis zur Erschöpfung beispiellos aufgeopfert und den Opfern das Gefühl gegeben, nicht alleine zu sein.

Der Landrat ist zudem der Auffassung, dass die Helfer durch ihr Bild, das in den Medien gezeigt wurde, mit zu der gewaltigen Spendenbereitschaft der Bevölkerung beigetragen haben. Schließlich schritt Mörs zur Ehrung der neun JUH-Fluthelfer „im Namen des Ministerpräsidenten von Sachsen und vor allem im Namen der betroffenen Bürger.“

Beeindruckt fuhr er fort: „Sie sind wahre Vorbilder für unsere Gesellschaft und ich zolle Ihnen meinen vollen Respekt für Ihren gemeinnützigen Einsatz!“

Die Medaille erhielten Tobias Frohn, Nadine Haut, Sebastian Jäkel, Ira Lutrov, Alexander Kontis, Mario Kley, Christian Poddan, Peter Reif und Michael Hemrich. Letzterer wurde zusätzlich mit dem Johanniter-Leistungsabzeichen in Bronze von dem Regionalvorstandsmitglied, Christian von Sierakowski, ausgezeichnet. Hemrich ist seit 1990 bei der JUH und hat sich als Gruppenführer des Katastrophenschutzes (Kats) verdient gemacht.

Bei der Veranstaltung wurden auch der bisherige JUH-Kreisbeauftragte, Hans-Dietrich von Zanthier verabschiedet und der neue, Wolf-Dieter Hanisch, eingeführt.