Asterix fällt der Himmel auf den Kopf

Der pfiffige und starke Gallier Asterix begeistert seit Jahrzehnten die Leser.
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Brüssel - Bedrohlich hängt eine pechschwarze Gewitterwolke über den Köpfen des unbeugsamen Duos. Ein Blitzstrahl schießt heraus, Asterix wehrt boxend einen Feuerball ab - ganz klar: «Gallien in Gefahr».
Autor und Zeichner Albert Uderzo hat am Donnerstag in Brüssel den Titel des neuen, 33. Abenteuers um das beliebte Helden-Duo Asterix und Obelix vorgestellt. Während «das kleine, uns wohl bekannte Dorf» in der deutschen Übersetzung «nur» gefährdet ist, fällt den Galliern in der französischen Originalausgabe gar der Himmel auf den Kopf ("Le ciel lui tombe sur la tête"). Ist dies Asterix' letzter Auftritt?
«Nein, es ist nicht meine Absicht aufzuhören», sagte Uderzo. Allerdings falle es ihm immer schwerer, sich neue Geschichten rund um Asterix, Obelix und ihre Gefährten auszudenken. «Außerdem ist meine Hand nicht mehr so gut wie sie einmal war», gestand der 78-Jährige. Handlung und Bildentwürfe stammten von ihm, die Feinarbeiten erledigten Zeichner und Koloristen. Mit letzteren arbeitete der Franzose in seiner 50-jährigen Künstlerkarriere von Anfang an zusammen: Uderzo ist farbenblind.
In einer Auflage von acht Millionen Exemplaren kommt das Gallier-Abenteuer am 14. Oktober in erstmals 27 Ländern gleichzeitig in die Läden. Für Deutschland, Österreich und Schweiz ist eine Startauflage von 2,4 Millionen angekündigt. Seit Erscheinen des ersten Comics um Asterix und Obelix 1959 verkauften die Verlage 310 Millionen Bände in 107 Sprachen und Dialekten.
«Geboren» wurde Asterix 1951 in einem französischen Bistro. Zeichner Uderzo und Texter René Goscinny kreierten nach einigen Gläsern einen Helden, der zur populärsten Comic-Figur Europas werden sollte. 1959 erschien das erste Abenteuer des gewitzten Galliers in Frankreich, 1965 betrat er deutschen Boden. Zunächst als «Siggi und Babarras» in Comics des «Fix und Foxi»-Verlags Kauka, drei Jahre später kam die erste Asterix-Ausgabe bei Ehapa in Stuttgart heraus. 1977 dann eine Art Zeitenwende: Szenarist und Autor Goscinny stirbt im Alter von 51 Jahren. Seitdem streiten die Fans, wie sehr sich der Verlust auf die Qualität der Geschichten ausgewirkt hat.
Zum Inhalt von «Gallien in Gefahr» ließ sich Uderzo fast nichts entlocken. Bekannt ist nur, dass die sonst so umtriebigen Asterix und Obelix ihren Mut und ihre Kampfeslust dieses Mal innerhalb der Dorfpalisaden unter Beweis stellen müssen. «Zum allerersten Mal gibt es kein Reise-Abenteuer», sagte Uderzo. Dass die Helden zu Hause bleiben, und auch die Ähnlichkeit des neuesten Titelbildes mit dem allerersten Albums «Asterix der Gallier» lassen manche Fans vermuten, dass die weltweit beliebte Reihe vor dem Ende steht. (dpa)