Annette von Aretin gestorben

Annette von Aretin ist tot.
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München - Die einstige Berufe-Raterin und "Grande Dame" desdeutschen Fernsehens, Annette von Aretin, ist tot. Die in Bamberggeborene Freiin von Aretin starb am Mittwoch im Alter von 85 Jahrenin München, teilte der Bayerische Rundfunk (BR) am Donnerstag mit. InRobert Lembkes Kultsendung "Was bin ich?" wurde sie einemMillionenpublikum bekannt. "Mit dem Tode von Frau von Aretinverlieren wir eine der am meisten bewunderten Fernsehfrauen derersten Stunde", sagte Fernsehdirektor Gerhard Fuchs.
Die gelernte Fotografin, die mit vollem Namen Marie AdelheidKunigunde Felicitas Elisabeth Freiin von Aretin hieß, kam durch dieBekanntschaft mit dem Münchner Regisseur Kurt Wilhelm zunächst zumRundfunk. Sie begann 1947 als freie Mitarbeiterin bei Radio München,dem späteren Bayerischen Rundfunk. Wilhelm gab ihr die Rolle des"Ännchen von Kalau" in der beliebten Radiosendung "Fleckerlteppich".Ihre Stimme wurde schon bald zu einem unverwechselbaren Markenzeichenfür gute Funksendungen.
Sie war die erste Fernseh-Ansagerin des Bayerischen Rundfunks. Ab1954 kündigte "Putzi", wie sie von ihren Freunden liebevoll genanntwurde, von München aus Sendungen im Deutschen Fernsehen an. Bis zuihrer Pensionierung war sie Chefin des Besetzungsbüros desBayerischen Rundfunks und kümmerte sich um die Auswahl derSchauspieler für in München produzierte Fernsehspiele. Dabei wähltesie auch teils unbekannte Schauspieler aus, die damit "entdeckt"wurden wie der später berühmte Volksschauspieler Gustl Bayrhammer.
Eine zweite Karriere machte die mit der "Goldenen Kamera"ausgezeichnete TV-Dame und Mutter eines Sohnes und einer Tochter alsBuchautorin. Sie veröffentlichte einen Bildband zum 200. Geburtstagdes Englischen Gartens in München sowie ihre Lebenserinnerungen, die1991 unter dem Titel "Alles blüht zu seiner Zeit" erschienen. Zuletzthatte sie zurückgezogen in München im Kreise ihrer Freunde undFamilie gelebt. (dpa)