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Als „Superfrauchen“ im Fernsehen

Lesezeit 3 Minuten

BREUN. Gaby Kaiser aus Breun bei Hartegasse wirkt als ausgebildete Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin in der RTL-II-Fernsehserie „Die Superfrauchen - Einsatz für vier Pfoten“. In der Doku-Serie bringen drei erfahrene Tierpsychologinnen und Hundeerzieherinnen aus Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin den oft völlig verzweifelten Hundehaltern den richtigen Umgang mit ihrem Vierbeiner bei.

„Ich bin in der Serie das NRW-Superfrauchen“, erklärt Gaby Kaiser. Denn nach dem Casting war die Lindlarerin als NRW-Vertreterin mit dabei. Die vierteilige Serie war innerhalb eines Monats bis Ende März fertig. Die Beiträge mit ihren „Problemfällen“, einem eifersüchtigen Dobermann, einem unerzogenen Junghund und einem Straßenhund, der gerne Kinder beißt, wurden in Köln, Porz und Neuss gedreht.

Gaby Kaiser zog 1996 aufs Land. Schon mit acht Jahren hatte sie einen eigenen Hund. Doch als sie vor fünf Jahren Kaiko, einen Rüden der Rasse Akita Inu bekam, fing alles so richtig an: „Kaiko war rassebedingt an Stolz und Ignoranz kaum zu übertreffen, war mit großer Jagdeigenschaft ausgestattet, reagierte sehr sensibel auf jede Art von Druck oder Zwang und völlig unempfindlich gegen Schmeicheleien“, erinnert sich Gaby Kaiser. Für sie und ihren Hund begann eine Odyssee durch verschiedene Hundeschulen. Nichts half, alle Hundetrainer gaben auf. Also besuchte sie selbst zahlreiche Seminare und begann, sich intensiv mit der Hundererziehung auseinanderzusetzen, um ihrem Kaiko ein artgerechtes Hundeleben mit Freilauf und sozialen Kontakten zu anderen Hunden zu ermöglichen.

Nach einiger Zeit hatte sie Kaiko im Griff. Dann kam als zweite Herausforderung Akita-Hündin Banshu hinzu. Sie hatte ein ganz anderes Problem: Sie hatte Angst vor allem und jedem. Der kleinste Anlass versetzte sie in Panik. „Durch meine Hunde Kaiko und Banshu habe ich sehr viel über Hundeerziehung gelernt. Unser Verhältnis basiert auf Respekt und Vertrauen“, sagt Gaby Kaiser. Im Laufe der Zeit machte die 39-Jährige ihr Hobby zum neuen Beruf. Heute arbeitet sie als Hundeerzieherin im Raum Lindlar-Köln und Windeck an der Sieg. Sie gibt Einzelunterricht für ausgesprochene Problemhunde und Gruppenunterricht. Typische Probleme, mit denen sie zu tun hat, sind beispielsweise folgende: Der Hund kommt nicht mit der Katze oder Kindern klar, oder der Hund zieht und zerrt immer an der Leine. Auch Dauerbellen und mangelnde Stubenreinheit kann sie kurieren.

„Viele Hundehalter sind zu wenig über ihren Hund informiert. Manche machen den Fehler, dass sie ihrem Vierbeiner keine Grenzen setzen“, sagt Gaby Kaiser. Als Grundregel im Umgang nennt sie als erstes „Konsequenz“. Erwünschtes Verhalten des Hundes sollte man loben, unerwünschtes Verhalten dagegen ignorieren. „Kann man es nicht ignorieren, muss man es abbrechen“, sagt sie. Von Schlägen, den Hund zu isolieren oder auszusperren, hält sie überhaupt nichts. Und mit dem Klischee des Hundetrainers, der mit einem Megaphon auf dem Hundeplatz Herrchen und Hund anbrüllt, will sie auch nichts zu tun haben.

Die zweite Folge der Doku-Soap „Die Superfrauchen - Einsatz für vier Pfoten“ wird am heutigen Donnerstag um 20.15 Uhr auf RTL II gesendet.

www.respekthund.de