OBERBERG – „Das ist eindeutig australisches Englisch“, meint Frank Mistler. Der Englischlehrer am Wiehler Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium hat in Perth studiert. „Typisch für den australischen Akzent ist der Ei-Laut“, erklärt Mistler. So spricht auch Lena „Day“ als „Dei“ aus. Doch diesen Klang hat Kollege Peter Didszuweit vom Gymnasium Nümbrecht auch schon woanders gehört. Er fühlt sich bei Lenas „Satellite“ vielmehr nach London versetzt. „Sie versucht sich am Cockney-Dialekt. Doch den hält sie nicht das ganze Lied über durch.“ Didszuweit amüsiert Lenas Aussprache, die in der Popmusik momentan wohl Mode ist: „Lenas Englischlehrer soll mittlerweile klargestellt haben, dass sie den Akzent nicht bei ihm gelernt hat.“

Auch Lehrerin Sigrid Buchberger vom Wüllenweber-Gymnasium Bergneustadt glaubt, dass Lena in der Schule bestimmt etwas anders beigebracht bekommen hat. „Sie hat einen australischen Akzent mit skandinavischem Einschlag und einer Prise Cockney.“ Merkwürdig findet Buchberger, dass Lena in Interviews normales Englisch spricht.

Als „relativ sauber“ wertet Birgit Brockhöft vom Gymnasium Moltkestraße Lenas Gesangsenglisch. „Sie spricht Received Pronuciation, was gemeinhin als ,Oxford English bezeichnet wird. Dazu kommt ein jugendlicher Touch.“

Brockhöft hat Lenas Triumphzug in Oslo am Fernsehen mitverfolgt und sich das Lied bereits aus dem Internet heruntergeladen. „Weil ,Satellite sowieso in aller Munde ist, werden ich und einige Kollegen den Titel jetzt auch im Unterricht durchnehmen.“

Egal, wo die Englischlehrer Lenas Aussprache einordnen. Dass sich ein Schüler den eigenwilligen Dialekt zum Vorbild nimmt, haben sie noch nicht gehört. Doch Schulleiter Michael Jaeger von der Gesamtschule Derschlag ist etwas anderes aufgefallen: „Mir ist heute Morgen eine Schülerin im Treppenhaus begegnet. Die sah Lena Meyer-Landrut verblüffend ähnlich. Das ist bestimmt der neue Trend!“