Ahorn-MassenfällungRußrindenkrankheit breitet sich aus

Der Pilz befällt die Rinde des Baumes, die anschließend aufreißt. Der Baum verliert sein Laub und stirbt schließlich ab. (Bild: Gauger)
Copyright: Lizenz
In Köln breitet sich am Bergahorn die Rußrindenkrankheit aus. Sie wird durch einen Pilz verursacht, der nicht nur dem Baum, sondern auch dem Menschen gefährlich werden kann. Der intensive Kontakt mit den Pilzsporen kann eine Entzündung der Lungenbläschen auslösen, die nach Angaben von Prof. Gerhard Wiesmüller vom Gesundheitsamt sogar zu lebensbedrohlicher Atemnot führen kann. Daher muss die Stadt befallene Bäume fällen.
Hitze macht Bäume anfällig
Der Pilz ist nicht neu, in Deutschland tritt die Rußrindenkrankheit jedoch erst seit wenigen Jahren auf. „Ausbreitung und verheerende Wirkung des Pilzes haben sich in Folge des Klimawandels verstärkt“, berichtet Dr. Joachim Bauer vom Kölner Grünflächenamt. „Es handelt sich um einen Schwächepilz, der nur Bäume befällt, die ohnehin angegriffen sind“, erläutert der Fachmann. Zunächst welken die Blätter, die danach abfallen, bevor die Rinde aufreißt und eine ausgedehnte schwarze Fläche freigibt, die wie Ruß aussieht. Am Ende stirbt der gesamte Baum ab.
Etwa 14 Prozent des Kölner Forstgebiets sind von Bergahornen bedeckt. Die Stadt hat inzwischen 500 befallene Bäume entdeckt, ist sich aber sicher, dass die Zahl weiter ansteigt. Zwar wurde auch schon einmal ein Befall in Gremberg festgestellt, davon abgesehen ist bislang aber nur das Linksrheinische betroffen, vor allem Vogelsang, Ossendorf und Bocklemünd. Auch im Kölner Süden mache sich der Pilz inzwischen breit.
Er bildet eine Vielzahl von Sporen. Werden die Sporen eingeatmet, können sie eine allergische Reaktion hervorrufen. Gefährdet seien in erster Linie Menschen, die bereits mit einer allergischen Grunderkrankung zu kämpfen hätten, erklärt Wiesmüller. „Die Patienten leiden sechs bis acht Stunden nach Kontakt mit dem Pilz unter Fieber, Reizhusten, Abgeschlagenheit und Atemnot“, berichtet der Experte. Die Symptome könnten Stunden, seltener auch Tage, Wochen oder sogar Monate andauern. Vor dem Gang in die freie Natur zu warnen, wäre jedoch übertrieben - dazu sei die Gefahr zu erkranken zu gering, sagt Wiesmüller.
Gefährdet sind jedoch auch die Waldarbeiter, die dem erkrankten Baum mit der Säge zu Leibe rücken. Sie müssen daher Atemschutz tragen. Anschließend wird das Holz verbrannt. Die Stadt warnt eindringlich davor, abgestorbene Bergahorne als Brennholz zu verwenden, da das Zerkleinern große Sporenmengen freisetzt. Wer einen befallenen Bergahorn entdeckt, kann sich unter Telefon 221-3 84 17 an das Kölner Grünflächenamt wenden.