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40 Jahre „Supernasen” Gottschalk und Krüger

Lesezeit 4 Minuten

Berlin – Ums Heimweh eines Außerirdischen ging es vor 40 Jahren im erfolgreichsten Kinofilm des Jahres: in Steven Spielbergs US-Science-Fiction-Märchen „E.T. - Der Außerirdische”.

Schon im Januar 1982 kam damals auch eine deutsche Komödie ins Kino, in der sich zwei großnasige Freunde um die 30 wegen ihres lizenzlosen Radiosenders Ärger mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk einhandeln. „Piratensender Powerplay” heißt das Werk, das den Auftakt zur „Supernasen”-Reihe mit Thomas Gottschalk und Mike Krüger bildete.

Genau dieses Kinofilmphänomen der Bundesrepublik der 80er Jahre feiert nun das deutsche Fernsehen. Die Show „40 Jahre Supernasen - mit Mike Krüger & Thomas Gottschalk” läuft Samstag bei RTL (20.8., 20.15 Uhr). Moderiert wird sie von Laura Wontorra (33), die erst nach all diesen Filmen, im Jahr 1989, zur Welt kam.

Krüger freut sich laut RTL, „40 Jahre Feinsinn, Kunstgenuss und die wilde Freiheit der 80er” zu feiern. „Eine Zeit ohne Gendern, Tindern oder Influencern - stattdessen mit Blendern, Spinnern und Influenza. Langer Schwede, kurzer Finn - Thomas und ich freuen uns, denn wie heißt es doch so schön: Das Schicksal geht weiter!”

Gottschalk frotzelt derweil: „Von den Supernasen weiß man, dass Mike der Schöngeist war und ich der Schöne - das haben wir bis heute durchgehalten, wovon man sich bei der großen Nacht der Supernasen bei RTL persönlich überzeugen kann und sollte.”

Keine guten Kritiken

„Unsäglich platte Klamotte” nannte einst das strenge „Lexikon des internationalen Films” die 1981 gedrehte Posse „Piratensender Powerplay”. Auch andere Werke der Reihe mit dem Komikerduo Gottschalk/Krüger kann das Lexikon nicht gut riechen.

„Die Supernasen” von 1983 nennt das Nachschlagewerk eine „konventionelle Verwechslungskomödie”. Über das Roadmovie „Zwei Nasen tanken Super” von 1984 schrieb es: „Filmischer Absturz ins Kintopp der Adenauer-Ära”. Und dem Fantasyfilm „Die Einsteiger” (1985) über ein Gerät zum Einsteigen in Videofilme bescheinigte es „dramaturgische Schwächen und schlechte Schauspielerleistungen”.

Kassenerfolge in den 80er Jahren

Das alles aber stört Fans und RTL nicht, die den Kassenerfolgen des deutschen Kinos der 80er Jahre Kultstatus zubilligen. Seit 1. Juli stehen die Filme, in denen Promis wie Evelyn Hamann, Gunther Philipp, Hans Werner Olm, Jürgen von der Lippe, Anja Kruse und Jochen Busse mitwirkten, übrigens alle beim Streamingdienst RTL+ abrufbereit.

Gottschalks langjährige Frau Thea mimte übrigens bei den „Supernasen” Prinzessin Fatima, in „Zwei Nasen tanken Super” die Gangsterchefin Tamara und bei den „Einsteigern” eine Gräfin Frackstein.

RTL verspricht bei seiner Samstagabendshow, die am Dienstag (16.8.) im Berliner Admiralspalast aufgezeichnet worden ist, „eine große Party mit Live-Musik aus den 80er Jahren, lustigen Gags und Aktionen wie 'Das Supernasen-Quiz' oder 'Sprüche-Bingo'”.

Auf die zwei Jubilare Gottschalk (72) und Krüger (70) warteten dabei Überraschungen, prominente Wegbegleiter und junge Supernasen-Fans.

Das gefällt den beiden

Im dpa-Interview vor der Aufzeichnung der Show verrieten die beiden, ob sie heutige deutsche Filme schauen und wenn ja, welcher der letzte gute ihrer Meinung nach gewesen sei.

Krüger sagte, die Komödie „Das perfekte Geheimnis” mit Karoline Herfurth, Elyas M’Barek, Florian David Fitz, Jella Haase, Frederick Lau, Jessica Schwarz und Wotan Wilke Möhring habe ihm gefallen. „Da habe ich sehr gelacht und die Darsteller waren alle wirklich Spitze.”

In dieser deutschen Adaption einer italienischen Komödie geht es um ein Abendessen von Freunden, die ihr Vertrauen testen, indem sie sich vornehmen, alle auf ihren Handys eingehenden Nachrichten und Anrufe während des Essens mit den Anwesenden zu teilen.

Gottschalk sagte, er habe sich natürlich die Schulkomödie „Fack ju Göhte” angeschaut (die bekanntlich auch bei ihren Folgefilmen absichtlich mit der Falschschreibung von „Fuck you, Goethe” arbeitet). „Da lag die Latte exakt auf Augenhöhe mit den 'Supernasen' 2.0 halt - und geboostert.”

Die Supernasen-Filme im Überblick

• „Piratensender Powerplay”: Kinostart in der Bundesrepublik am 14. Januar 1982, laut FFA etwa 1,3 Millionen Kinobesucher

• „Die Supernasen”: Kinostart in der Bundesrepublik am 9. September 1983, etwa 2,7 Millionen Kinobesucher

• „Zwei Nasen tanken Super - Die Supernasen II”: Kinostart in der Bundesrepublik am 14. September 1984, etwa 2,4 Millionen Kinobesucher

• „Die Einsteiger”: Kinostart in der Bundesrepublik am 3. Oktober 1985, etwa 1,3 Millionen Kinobesucher

© dpa-infocom, dpa:220817-99-414200/3 (dpa)