Die meisten Schauspieler und Fernsehstars arbeiten als Selbstständige oder Freiberufler und zahlen offenbar nur begrenzt in die Rente ein.
„Von der Rente könnte ich nicht leben“Viele Prominente erhalten weniger Altersbezüge als der Durchschnitt
Wenn Prominente nach einigen Jahren Pause wieder öffentliche Auftritte machen, wird oft spekuliert, dass sie Geld brauchen. Dabei handelt es sich vielleicht um üble Nachrede, aber unrealistisch ist das Szenario nicht. So hat etwa der Schauspieler Heinz Hoenig („Das Boot“) aktuell Probleme, eine lebensrettende Operation an seiner Speiseröhre zu bezahlen und sammelt Spenden. Auch der NDR-Moderator Carlo von Tiedemann kann sich seinen Platz im Pflegeheim nicht leisten.
Berühmtheit schützt vor Altersarmut nicht. Die meisten Schauspieler und Fernsehstars arbeiten als Selbstständige oder Freiberufler und zahlen offenbar nur begrenzt in die Rente ein. Wenn dann nicht privat vorgesorgt wird, kann es im Alter knapp werden. 1120 Euro brutto im Monat bekommt der Durchschnittsrentner in Deutschland. Diese fünf Promis erhalten weniger.
Harald Schmidt:
Der ehemalige Late-Night Moderator Harald Schmidt bekommt laut eigener Aussage aus dem Jahr 2022 272 Euro Rente. Nach dem Abitur arbeitete er als Schauspieler und Kabarettist, bis er den Sprung ins Fernsehen schaffte. Er sei zwar lange Freiberufler gewesen, aber habe „15 Jahre voll einbezahlt“, wie er von der Nachrichtenagentur dpa zitiert wird. Die 272 Euro „kassiere ich auch knallhart“, sagt er an gleicher Stelle. „Das ist ja kein Almosen, das ist ein Deal, den ich mit dem Staat gemacht habe. Her damit!“, so Schmidt. Zudem sei er Mitglied der Bayerischen Versicherungskammer, die private Rentenvorsorge anbietet. „Das ist eine sinnvolle Einrichtung für Schauspieler“, findet er.
Jürgen Drews:
Auch beim König von Mallorca reicht die Rente höchstens für ein Bett im Kornfeld. Wie Jürgen Drews der Bild im Jahr 2020 erzählte, beträgt seine Rente weniger als 200 Euro im Monat. Immerhin hat auch seine Ehefrau Ramona etwas davon: „Davon kann ich mit Ramona einmal schön essen gehen. Das wars“, wird Drews dort zitiert. Trotz seines Karriereendes kann er sich die teuren Restaurantbesuche leisten: „Ich habe vorgesorgt und mein Geld gut angelegt“, sagt Drews.
Angelika Kallwass:
Auch Psychologin Angelika Kallwass, die lange das Nachmittagsprogramm auf Sat1 mit ihrer Reality-Show „Zwei bei Kallwass“ bestimmt hat, bekommt nur eine kleine Rente. „Von der Rente könnte ich nicht leben und nicht sterben, ich bekomme 380 Euro“, sagte sie im Jahr 2020 in der Youtube-Sendung „Webtalkshow“. Auch Kallwass war die meiste Zeit selbstständig: „Ich habe in meinem Leben nur als Studentin verrentet gearbeitet. Später dann noch einmal im Krankenhaus in einer Uniklinik“, sagt die ausgebildete Psychotherapeutin dort. Zum Zeitpunkt des Interviews betreute sie noch Patienten. Eine Praxis-Website scheint sie jedoch nicht zu betreiben. Trotz der geringen Rente sind keine Geldsorgen überliefert. Auch zur Rente hat sie eine klare Meinung: „Zahlt in die Rente ein, es lohnt sich irgendwann“.
Katrin Sass:
Schauspielerin Katrin Sass, heutzutage vor allem bekannt aus „Goodbye Lenin“ und dem „Usedom-Krimi“, bekam im Jahr 2019 nur etwa 800 Euro Rente im Monat. „Davon kann ich nicht leben. Ich habe es früher leider versäumt, richtig für mich vorzusorgen“, sagte sie der „Bild“. Das sei jedoch nicht der Hauptgrund, weshalb sie noch immer als Schauspielerin auftrete: „Es hat keinen Sinn, von heute auf morgen mit einer Sache aufzuhören, die man gern macht, bloß weil man ein gewisses Alter erreicht hat“.
Thomas Gottschalk:
Auch „Wetten, dass...?“-Moderator Thomas Gottschalk bekommt eine unterdurchschnittliche Rente. Insgesamt 915,75 Euro Rente erhält er, wie er 2020 in einem „Handelsblatt“-Interview bei seiner Buchhalterin erfragte. Die „Bunte“ sagt Gottschalk dennoch nach, dass er zu den 100 reichsten Deutschen gehöre. Gegenüber dem „Handelsblatt“ streitet er das ab. „Mit nichts kann man in Deutschland Menschen mehr schaden, als ihnen irrsinnigen Reichtum zu unterstellen. Der einzige Trost wäre, wirklich so reich zu sein, aber das bin ich nicht“, sagt er dort. Das meiste Geld habe er für zwei Immobilien ausgegeben. „Für ein Schloss am Rhein, das mir nicht mehr gehört, und für eine Mühle in Malibu, die bis auf die Grundmauern verbrannt ist“, sagt er dort. Geldsorgen habe er jedoch nicht.