Prinz Harry hat mit seinen Memoiren schon Familien-Porzellan zerschlagen, nun sorgt eine weitere Enthüllung für Schlagzeilen und Verwirrung.
Brisanten Namen verraten?Buch heizt Spekulationen über Rassismus im Buckingham Palast an
Das britische Königshaus lebt vom Zauber des Unnahbaren. Doch genau dieses Kapital scheint dem Buckingham Palast allmählich verloren zu gehen. Hatte Prinz Harry mit seinen Memoiren („Reserve“) schon einiges an Familien-Porzellan zerschlagen, sorgt nun eine weitere Enthüllung für Schlagzeilen, aber vor allem für Verwirrung. Der Royal-Experte Omid Scobie macht in Großbritannien mit seinem neuen Buch „Endgame“ („Finale“) von sich reden – und mit dem, was er darin nicht geschrieben haben will.
Denn in einer niederländischen Übersetzung wird der Name des Royals erwähnt, der vor der Geburt von Prinz Harrys und Herzogin Meghans Sohn Archie über dessen Hautfarbe spekuliert haben soll. Demnach soll es sich um den heutigen britischen König Charles III. gehandelt haben. Damit taucht dort ein Name auf, obwohl Scobie laut eigenen Angaben wegen möglicher Verleumdungsklagen in diesem Zusammenhang keinen genannt hatte.
Zunächst reagierten britische Medien eher gelangweilt auf das Werk, das am Dienstag auf der Insel erschienen war. Noch am selben Abend schlug die Gleichgültigkeit jedoch in Aufregung um. Auf der Plattform „X“ berichtete ein niederländischer Journalist, dem eine Rezensionsausgabe vorlag, dass er den Namen auf Seite 128 sehe. Der Screenshot machte die Runde. Daraufhin reagierte der Verlag Xander Uitgevers mit einem Auslieferungsstopp. Laut der britischen Boulevardzeitung „The Sun“ sollen die Bücher nun im großen Stil vernichtet werden. Während der Verlag von einem „Übersetzungsfehler“ sprach, wies Scobie alle Schuld von sich. Er habe in keiner Version Namen genannt. Wie es dazu gekommen sei, wisse er nicht.
Die Rassismusvorwürfe gegen das Königshaus stehen seit dem Frühjahr 2021 im Raum. Damals gaben Prinz Harry und Herzogin Meghan der Talkshow-Ikone Oprah Winfrey ein Interview. Meghan erzählte Winfrey, dass ein Royal sich besorgt darüber geäußert habe, wie dunkel die Haut ihres Sohnes werden könnte. Königin Elisabeth II. reagierte damals zurückhaltend auf die Vorwürfe. In einer öffentlichen Erklärung kündigte sie an, dass die Angelegenheit innerhalb der Familie geklärt werde.
Hat Scobie Namen bewusst ins Spiel gebracht? Zu verlieren hat er in Großbritannien jedenfalls nicht mehr viel. Denn seit er vor drei Jahren eine Biografie über Harry und Meghan mitverfasst hat, gilt der 42-Jährige als Unterstützer der Sussexes und ist damit ohnehin eine Zielscheibe für die Boulevardblätter des Landes.