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Mysteriöses VideoVermisste Kinder in der Wildnis Neuseelands gefilmt

Lesezeit 4 Minuten
Neuseeland

In der neuseeländischen Wildnis wurden die Kinder gefilmt.

Das Familiendrama in Neuseeland um den Vater Tom P. und seine drei seit drei Jahren vermissten Kinder geht weiter: Ein Video, aufgenommen von jugendlichen Wildschweinjägern, zeigt die Familie in der Wildnis.

Es ist eine dieser Geschichten, die ein ganzes Land in den Bann zieht: In Neuseeland fehlt seit fast drei Jahren von drei Kindern jede Spur. Seitdem sucht die Familie nach Ember (8), Maverick (9) und Jayda (11). Zwischenzeitlich hatte die Polizei sogar eine hohe Belohnung für Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort ausgeschrieben. Bisher alles vergeblich. Manche hatten die Hoffnung bereits aufgegeben, die Kinder nochmals lebend zu sehen.

Doch nun gibt es nach 1000 qualvollen Tagen ein Lebenszeichen. Eine Gruppe Teenager, die in einem Wald an der Westküste der neuseeländischen Nordinsel unterwegs war, um Wildschweine zu jagen, stieß auf die drei Kinder. Sie waren alle in Tarnkleidung gekleidet und waren mit ihrem Vater Tom P. unterwegs, dem vorgeworfen wird, die Kinder entführt zu haben. Phillips hat kein Sorgerecht für die Kinder.

Phillips war kurz vor Weihnachten 2021 nach einem Streit mit der Mutter der Kinder mit diesen in die Wildnis geflüchtet. Die Polizei glaubt, dass sich der Flüchtige immer wieder mal zurück in der Zivilisation gezeigt hat. Letzten November soll er angeblich ein Quad Bike von einem ländlichen Grundstück gestohlen haben und in ein Geschäft eingebrochen sein. Überwachungsaufnahmen zeigten zwei Gestalten auf einer Straße, bei denen es sich vermutlich um ihn und eines der Kinder handelte.

Vermisste Kinder in Neuseeland: Mutter erkannte Kinder sofort

Die bisherigen Hinweise, dass die Kinder noch am Leben sein könnten, waren jedoch eher vage. Umso größer war die Sensation, als diese Woche Aufnahmen ans Tageslicht kamen, die die Teenager vergangene Woche in der Region Waikato gemacht hatten. Die Gruppe war auf der Wildschweinjagd gewesen, als sie auf den Vater, der anscheinend einen langen Bart hatte und eine Waffe trug, und seine drei Kinder stieß. Nach einer kurzen Unterhaltung, während dieser der Mann sie gefragt haben soll, wer sie seien, was sie hier machten und ob noch jemand anderes wisse, wo sie seien, zogen die Teenager schnell weiter – nicht aber ohne beim Weggehen ihre Telefone zu zücken und die Familie zu filmen.

Das Material der Flüchtigen strahlte nun der neuseeländische Fernsehsender 1News aus. In dem Video ist ein Mann zu sehen, der einen Rucksack trägt. Begleitet wird er von drei Kindern, die ebenfalls Rucksäcke tragen. Die Mutter der Kinder soll diese, obwohl ihre Gesichter verdeckt sind, laut der lokalen Tageszeitung „New Zealand Herald“ sofort erkannt haben. Sie sei „erleichtert“, dass die drei Kinder am Leben seien, hieß es. „Ich bin so erleichtert, alle drei meiner Babys zu sehen“, sagte sie. Julia Phillips. betonte gegenüber dem neuseeländischen Medium zudem, dass sie sich alle freuen würden, „wenn sie nach Hause kämen“.

Vonseiten der Polizei hieß es ebenfalls, die Sichtung sei „glaubwürdig“. Die Beamten haben die Suche nach den Kindern noch am selben Abend aufgenommen, an dem die Teenager mit dem Material zurückgekommen sind. Noch in der Nacht seien zwei Hubschrauber, darunter ein Militärhubschrauber mit Nachtsichtgerät, aufgebrochen. Am nächsten Morgen habe die Polizei zudem eine Suchaktion am Boden gestartet. Trotzdem konnten seitdem keine weiteren Erfolge gemeldet werden. Polizeiinspektor Andrew Saunders betonte jedoch, dass die Polizei über Ressourcen verfügen würde, um schnell auf Sichtungen zu reagieren. In einigen Medien waren Vorwürfe aufgekommen, dass die Polizei zu lange gebraucht habe, um auf das Video zu reagieren.

Mutter in Video: Bringt meine Babys zurück

Das Familiendrama nahm im September 2021 seinen Lauf. Damals waren der Vater und die Kinder zum ersten Mal als vermisst gemeldet worden. Nachdem auch sein Boot verlassen aufgefunden worden war, suchten die Behörden zunächst zu Land und zu Wasser nach den Vermissten. Knapp drei Wochen später spazierten Kinder und Vater jedoch wieder in das Bauernhaus seiner Eltern. Phillips behauptete, er habe seine Kinder auf einen Campingausflug mitgenommen. Einige Monate später verschwand der Vater aber erneut mit ihnen. Als er auch zu einem Gerichtstermin nicht erschien, wurde ein Haftbefehl gegen ihn erlassen.

Die Polizei betonte immer wieder, dass sie davon ausgehe, dass jemand Phillips helfe. Anfang des Jahres veröffentlichte die Mutter der Kinder auch eine emotionale Videobotschaft, in der sie jeden mit Informationen dazu aufforderte, sich zu melden. „Ich stehe heute hier vor Ihnen und flehe Sie um Ihre Hilfe an, um meine Babys nach Hause zu bringen“, sagte sie. Sie seien einfach „unschuldige Kinder“, sie hätten es nicht verdient, so behandelt zu werden.Kurz darauf veröffentlichte sie einen Brief, den Phillips ihr Monate nach seinem Verschwinden geschickt hatte. Er schrieb, dass er „es gut meint“. „Ich weiß nicht, was ich sagen oder tun soll, um dir zu helfen, mir zu vergeben“, hieß es darin.