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LuxusreisenanbieterKölner Start-up Itravel in der Krise – Neustart angekündigt

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Mit „maßgeschneiderten Traumreisen“ hat sich das Start-up Itravel einen Namen gemacht.

Mit „maßgeschneiderten Traumreisen“ hat sich das Start-up Itravel einen Namen gemacht.

Nach einer Serie missglückter Urlaubsbuchungen und Beschwerden steht das Luxusreise-Start-up Itravel am Scheideweg. Gründer Axel Schmiegelow sieht die Krise als Lektion und plant einen unternehmerischen Neuanfang.

Mit „maßgeschneiderten Traumreisen“ hat sich das Start-up Itravel einen Namen unter Menschen gemacht, die gern individuell in den Urlaub fahren. Bis Fälle nicht bezahlter Hotels, hoher Entschädigungsforderungen und geplatzter Reiseträume zu wirtschaftlichen Problemen und schlechten Bewertungen bei Internetportalen führten. Nun kündigt Gründer Axel Schmiegelow einen Neustart an.

Seit dem vergangenen Sommer häuften sich Probleme auf Traumreisen, die über Itravel gebucht wurden. Zuerst berichteten die Magazine Stern und Capital über Kundinnen und Kunden, die am Urlaubsort nicht in ihr Hotel kamen oder ihre Flüge nicht antreten konnten, weil die Rechnungen nicht bezahlt waren. Seither häufen sich auch negative Bewertungen auf Online-Vergleichsportalen.

Gründer Axel Schmiegelow räumt Probleme ein

Gründer und Geschäftsführer Axel Schmiegelow räumt im Gespräch mit unserer Redaktion die Unregelmäßigkeiten ein. „Die Probleme begannen im Sommer und Herbst 2023, weil Fluggesellschaften und Hotels wegen der hohen Nachfrage ihre Bedingungen änderten. Das hätte ich eigentlich antizipieren müssen“, räumt der Unternehmer ein und erinnert an die Zeit nach der Corona-Pandemie. „Wir waren nicht darauf vorbereitet, dass aufgrund des riesigen Nachholbedarfs nach Corona Fluggesellschaften, aber auch Hotels keine langfristigen Vorausbuchungen mehr akzeptierten. Zudem sind die Preise erheblich gestiegen“, so der Itravel-Chef.

Nach Schmiegelows Angaben sei es in 26 Fällen zu Hotelstornierungen gekommen, infolge derer die Kunden an ihren Urlaubsorten die Zimmer nicht beziehen konnten. „Wir haben ihnen den Preis in vollem Umfang zurückerstattet“, betont der Unternehmer und widerspricht den Magazinberichten, in denen zu lesen steht: „Auch Monate nach der Reise warten viele Kunden auf Entschädigungszahlungen von Zigtausenden Euro.“ Einige Fälle lägen bei Gericht.

Corona-Hilfen stehen noch immer aus

Schmiegelow berichtet, dass zahlreiche Kunden „aus Angst“ ihre Reisen bei Itravel storniert und Bewertungen in Internetforen verfasst hätten. So spitzten sich offenbar die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des im Jahr 2014 gegründeten Start-ups zu. Mit der Folge, dass auch Mitarbeitende verspätet ihre Gehälter erhielten.

Es gibt aber offenbar einen weiteren Grund für die finanziellen Engpässe. Itravel warte noch immer auf die Auszahlung von Corona-Hilfen für das Jahr 2021 in Höhe von 1,8 Millionen Euro. „Die zuständige Bezirksregierung hat uns immer wieder erzählt, sie seien von den vielen Anträgen aus der Zeit noch überlastet. Wir warten bis heute auf das Geld und mussten mehrfach unsere Investoren bitten, das zu überbrücken“, erklärt Schmiegelow.

Seit 2014 gehören nach Angaben des Itravel-Chefs der TV-Star Frank Thelen (Höhle der Löwen), der Risikokapitalgeber Florian Heinemann und „weitere Experten aus der Reiseindustrie“ zum Kreis der Investoren. Ab 2021 seien der ehemalige Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser, der frühere Karstadt-Reisen-Chef Carsten Seeliger und der auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Venture Capital Fonds Grazia Impact dazugekommen.

„Unsere Investoren haben Ende Dezember einer größeren Kapitalerhöhung in siebenstelliger Höhe zugestimmt“, sagt Schmiegelow. Auf Anfrage unserer Redaktion äußern sich die Investoren zur aktuellen Lage. „Wir sehen in Itravel das Potenzial, nachhaltige Individualreisen als wichtigen Beitrag zu einem besseren Tourismus zu etablieren. Wir sind zuversichtlich, dass das Management die Spätfolgen der Pandemie im letzten Jahr überwunden hat und mit neuen Abläufen, der Kapitalerhöhung und einem wieder wachsenden Team wieder eine hohe Kundenzufriedenheit erreicht“, erklären sie.

Geschäftsführer Schmiegelow berichtet, dass er Konsequenzen aus den Zwischenfällen der jüngeren Vergangenheit gezogen habe. „Inzwischen hat sich die Lage normalisiert. Wir haben eine Reklamationsabteilung aufgebaut und uns organisatorisch auf die geänderten Buchungsabläufe der Fluggesellschaften und Hotels eingestellt“, sagt er. Vom Anspruch seines Unternehmens, nachhaltiger als andere zu sein, zeigt sich der 52-Jährige nach wie vor überzeugt. Die Reisebranche müsse der „Massenabfertigung“ ein Ende setzen.