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Kommentar zur GDLBeim Streik der Lokführer ist der Bogen überspannt

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Claus Weselsky, der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, spricht bei einer Kundgebung der GDL

Claus Weselsky, der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, spricht bei einer Kundgebung der GDL

So nachvollziehbar die Anliegen von Lokführern und Zugpersonal sein mögen – der Starrsinn von GDL-Chef Claus Weselsky hat mit Tarifpartnerschaft nichts zu tun.

Hat die Deutsche Bahn den streikenden Lokführern ein Angebot vorgelegt, über das sich zu sprechen lohnt oder nicht? Der eine sagt so, der andere so. Tatsächlich weigert sich die Lokführer-Gewerkschaft, ohne erfüllte Bedingungen überhaupt daran zu denken, mit dem Bahn-Management wieder zu verhandeln.

So nachvollziehbar die Anliegen von Lokführern und Zugpersonal sein mögen – der Starrsinn von GDL-Chef Claus Weselsky hat mit Tarifpartnerschaft nichts zu tun, sondern ist Erpressung auf dem Rücken von Millionen Menschen und zahlreichen Unternehmen. Eine Mehrheit der Bürger hat kein Verständnis mehr dafür.

Mit dem jüngsten Streik überspannt die GDL den Bogen. Denn die angerichteten Schäden gehen weit über Verluste im Transportsektor hinaus. Auf bis zu 100 Millionen Euro am Tag beziffern Ökonomen die Einbußen an Wirtschaftsleistung. Obwohl sich Deutschland in einer Rezession befindet, nimmt die GDL eine Schädigung der Volkswirtschaft in Kauf. Das ist verantwortungslos.

Nicht alles, was rechtlich zulässig ist, ist auch verhältnismäßig. Schon werden Rufe laut, das Streikrecht einzuhegen, wenn es um kritische Infrastruktur und die Daseinsvorsorge des Landes geht. Dem GDL-Chef ist das offenbar schnuppe.