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Kommentar zum Friedensplan in GazaIsrael hat den Krieg schon verloren

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Jerusalem: Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel

Jerusalem: Benjamin Netanjahu, Ministerpräsident von Israel

Nun also wieder ein Friedensplan. Doch die ehrliche Bestandsaufnahme lautet: Die Hamas hat diesen Krieg gewonnen.

Nun also wieder ein Friedensplan. Drei Phasen sollen es diesmal sein, die Details sind fast schon egal: Geiseln gegen inhaftierte Palästinenser, Waffenstillstand, Rückzug der israelischen Armee, Wiederaufbau des Gazastreifens mit internationaler Hilfe. Doch selbst wenn sich Israel und die Hamas auf den jetzt von Joe Biden verkündeten Plan einigen können: Wie lange wird das wohl halten? Die Aussichten auf Frieden in Nahost sind und bleiben düster.

Die ehrliche Bestandsaufnahme lautet: Die Hamas hat diesen Krieg gewonnen. Sie hat ihn an den westlichen Universitäten gewonnen, sie hat ihn auf den Straßen gewonnen, sie hat ihn beim Eurovision Song Contest gewonnen. Und jetzt auch in Gaza, wenn der Biden-Plan umgesetzt wird. Die Hamas lernt: Massaker und Geiselnahmen lohnen sich. Das Geld für den Wiederaufbau wird erneut in ihre Taschen wandern, auf die ausländischen Konten und in die Protzvillen ihrer Führer.

Die Verlierer sind Israel – und die Palästinenser. Hier die einzige Demokratie im Nahen Osten, die international so isoliert ist wie lange nicht. Und dort die Zivilbevölkerung im Gazastreifen, die menschlicher Schutzschild für Terroristen bleibt. Ihr Leid ist fest einkalkuliert in der grausamen Rechnung der Hamas.

Für die Israelis immerhin gibt es einen Hoffnungsschimmer: die nächste Wahl. Sie haben die Chance, Benjamin Netanjahu und seine extremistischen Partner, die die Bevölkerung nicht vor dem Massaker am 7. Oktober geschützt haben, wieder loszuwerden. Israel kann sich dann erneut auf den mühsamen Weg zu mehr Sicherheit und Frieden in der Region machen. Hoffentlich unterstützt von guten Freunden mit besseren Ideen als heute.