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KommentarBeobachtung von Maaßen durch den Verfassungsschutz ist ein Treppenwitz der Geschichte

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Hans-Georg Maaßen, ehemaliger Verfassungsschutz-Chef

Hans-Georg Maaßen, ehemaliger Verfassungsschutz-Chef

Die Berichterstattung liefert Maaßen die nötige Aufmerksamkeit für sein neues Projekt. Und neue Parteien brauchen vor allem eins: Aufmerksamkeit.

Wäre die Werteunion eine Marke, man könnte Hans-Georg Maaßen nur beglückwünschen. Dass der ehemalige Verfassungsschutzchef nun selbst als Rechtsextremist von seiner ehemaligen Behörde beobachtet wird, ist ein Treppenwitz der Geschichte – und liefert Maaßen die nötige Aufmerksamkeit für sein neues Projekt.

Keine der gesammelten Informationen wurde mittels Spionagemethoden gewonnen. Das ist auch gar nicht nötig. Seit Jahren provoziert Maaßen mit grenzwertigen Aussagen. Dabei bekommt man oft das Gefühl, dass der promovierte Jurist seine kruden Thesen selbst nicht glaubt – aber auf kalkulierbare Reaktionen jener spekuliert, die ihn so vehement zu ignorieren versuchen.

Denn neue Parteien brauchen vor allem eins: Aufmerksamkeit. Wenn die Wähler Zweifel haben, dass es eine Partei über die Fünf-Prozent-Hürde schafft, wählen sie entweder gar nicht – oder jemand anderen. Nach dem Ausscheiden aus der AfD sind Frauke Petry oder Bernd Lucke mit ihren Parteineugründungen genau daran gescheitert.

Ja, Maaßen bedient rechtsextreme Narrative und pflegt Kontakt zu Extremisten, weil er verzweifelt um Bedeutung ringt. Aber die Wahrheit ist: Maaßen ist irrelevant. Bei der letzten Bundestagswahl verlor der ehemalige Verfassungsschutzpräsident seinen Wahlkreis in Thüringen. Seine ehemalige Partei CDU interessiert sich allenfalls am Rande für Maaßen, seine Werteunion spielte zuletzt öffentlich kaum eine Rolle. Man muss sich bei Friedrich Merz bedanken, dass er den Quälgeist zu ignorieren gelernt hat. Warum nicht dabei bleiben? Einen Maaßen muss die Demokratie abkönnen.