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KommentarWarum die Streiks sobald nicht aufhören werden

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06.03.2024, Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Beschäftigte des öffentlichen Nahverkehrs demonstrieren bei einer zentralen Streikkundgebung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf dem Friedensplatz.

Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Beschäftigte des öffentlichen Nahverkehrs demonstrieren bei einer zentralen Streikkundgebung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf dem Friedensplatz.

Die gute Nachricht: Man wird diese Konflikte in Zukunft in der Regel weniger stark bemerken.

Diese Tage sind hart für alle, die sich fortbewegen wollen. Ob ÖPNV, Bahn oder Flugverkehr – überall ist oder droht Stillstand. Auch die Postbank-Service-Hotlines bleiben dieser Tage mitunter stumm, weil auch deren Beschäftigte streiken. Die Liste von den aktuellen und den noch kommenden Tarifkonflikten ist lang.

Und sie werden ähnlich konfliktreich verlaufen wie die, die wir gerade erleben. Denn zwei gegensätzliche Interessen prallen in diesen Krisen aufeinander. Zum einen hat die Inflation ein Loch in das Portemonnaie der Beschäftigten gefressen. Diesen spürbaren Verlust an Kaufkraft versuchen die Gewerkschaften wieder auszugleichen. Aus Sicht der Beschäftigten ist das recht und billig. Denn alles unterhalb dieses Kaufkraftschwunds bedeutet Reallohnverluste.

Auf der anderen Seite spüren Unternehmen ökonomischen Gegenwind, weil der Konsum schwächelt und auch die globale Nachfrage zu wünschen übrig lässt. Sie versuchen also eher, das Geld zusammenzuhalten.

Es wird daher weitere harte Auseinandersetzungen geben. Und das ist grundsätzlich auch in Ordnung, weil Tarifverhandlungen der Ort sind, wo die Interessen der Beschäftigten Eingang finden. Streiks sind das legitime Mittel in diesen Auseinandersetzungen. Die gute Nachricht: Man wird diese Konflikte in Zukunft in der Regel weniger stark bemerken. Denn meist laufen sie hinter Werkstoren statt – und betreffen keine Busse, Bahnen und Flugzeuge.